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H.P. Lovecraft zum Geburtstag

Von veröffentlicht am 20.08.2011 18:34, Rubrik literarisches

Eine kurze Würdigung des Meisters des kosmischen Grauens, der ebenso politischer Wirrkopf, wie Produzent von hochwertigem Angstkitsch war. Zuerst in Form einer Geburtstagsansprache. Angehängt ist der kurze Vortrag den ich bei der Lesung für das Kitsch-Heft über die Literatur der Angst und ihre gesellschaftlichen Interpretationsmöglichkeiten gehalten habe.

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Die pathetische Theorie. Martin Heideggers „unpolitische“ Philosophie des Todes

Von veröffentlicht am 09.08.2011 08:51, Rubrik philosophisches-politisches

Wie man angesichts der Ereignisse leicht feststellen kann lebt der Geist des Nationalsozialismus in unserer Demokratie beinahe ungehindert weiter. Das die rechtsextremen Politiker unseres Landes angesichts des von ihren ideologischen Vorbildern/Vorgängern angerichteten Mordens im Holocaust und dem Weltkrieg jetzt wenigstens demütig das Maul halten sollten, kann man offenbar nicht einmal von ihren “Spitzenvertretern” erwarten. Als wäre nichts geschehen verherrlichen diese teilvorbestraften und halbunschuldsvermuteten weiterhin ihre dunklen Götter und halten es nicht einmal mehr für nötig sich von den direkten Aufrufen zur Gewalt ernsthaft zu distanzieren. Seit einger Zeit fragen wir uns, wie kommt es dazu? Weshalb spricht es sich angesichts der realen Gewalt so leicht vom Morden ohne das eine breite Mehrheit der Bevölkerung sich abgestoßen fühlt. Es scheint viele sind immer noch lieber “tot als nicht Sklave” (Kraus) der Gewalt. Ein Anhaltspunkt für diese gesellschaftspolitische Situation ist die Situation eines der Meisterdenker der neueren deutschen Ideologie. Martin Heidegger, einer der wichtigsten und meistgelesenen Philosophen der Welt, schuf eine Philosophie deren Inhalt den Tod affirmiert. Er versuchte sein Denken aus der Gesellschaft und vor allem dem Politischen herauszulösen um auf ursprüngliche Wahrheiten stoßen. Im realen Leben ist er nur auf den Nationalsozialismus gestoßen, hat ihn als Ideologie des Todes natürlich sofort erkannt und sich niemals von ihm abgelöst. Die Faszination dieses Denkens, die auch das Unbewusste, das Affektive der Menschen berührt, die die komplizierte philosophische Sprache nicht verstehen, gibt vielleicht Aufschluss über die tödliche Überzeugungskraft dieser Sprache als Asyl des Todes.
Im Folgenden soll dieses Denken, das der Gewalt die Türen öffnet, ein wenig unter die Lupe genommen werden.

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Maske ab!

Von veröffentlicht am 29.07.2011 10:41, Rubrik philosophisches-politisches

Im Text “Sprache als Asyl für den Tod” habe ich eine Verbindung angedeutet, die sich angesichts der Fakten als Untertreibung erwiesen hat. Ich korrigiere diesen Fehler hiermit.

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Die Sprache als Asyl des Todes

Von veröffentlicht am 26.07.2011 12:29, Rubrik philosophisches-politisches

“Im Opfer ereignet sich der verborgene Dank, der einzig die Huld würdigt, als welche das Sein sich dem Wesen des Menschen im Denken übereignet hat, damit dieser in dem Bezug zum Sein die Wächterschaft des Seins übernähme.” (Martin Heidegger: Was ist Metaphysik?)

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Fortsetzung Projekt Comic: Politik und Kunst

Von veröffentlicht am 19.05.2011 10:33, Rubrik philosophisches-politisches

Ai Weiwei ist vom chinesischen Staat entfernt worden. Roger Buergel (Ausstellungsmacher der Ai Weiwei zur Documenta 2007 einlud) erklärt warum die schwache Reaktion darauf den europäischen Kunstschaffenden kein gutes Zeugnis ausstellt.

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Michael Lüders: "Nahostexperte"

Von veröffentlicht am 09.05.2011 14:11, Rubrik philosophisches-politisches

(Vorsicht: Der Verfasser ist nicht frei von Ironie und im Drang zur Kennzeichnung von Problemen mit einer tiefen Liebe zur Übertreibung ausgesttatet.)

Ingrid Turnher: Haben Staaten die Lizenz zu töten?
Michael Lüders: Wo ziehen wir die Grenze? Wie definieren wir einen Staatsfeind so, dass wir uns das Recht herausnehmen ihn an einem anderen Ort der Welt zu töten. Wenn wir den Gedanken zu Ende denken wäre dann auch folgende Situation vorstellbar: die Regierung in China beschließt, dass ein bestimmter Dissident XY der in Berlin oder in Wien im Exil lebt […] wird als Staatsfeind definiert als ein Mann der die Sicherheit Chinas bedroht. Würden wir sagen, wenn die Chinesen eine solche Operation im Herzen von Wien oder Berlin durchführen, dass ist völlig legitim? […] Ich bin der Meinung dass Osama Bin Laden, ungeachtet der Verbrechen die er begangen hat, ein Mann war der im Grunde genommen ein Vertreter der Vergangenheit war. Er hat nicht mehr die gesellschaftliche Agenda bestimmt, weder er noch Al Kaida. Sondern es ist die arabische Revolte die jetzt die Herzen der Menschen erreicht. Wir erleben eine gewaltige Neuerung in den gesellschaftlichen und politischen Strukturen im Denken der Menschen von Marokko bis in den Irak und weit darüber hinaus. […] Osama Bin Laden interessiert diese Leute nicht.

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Traumprotokoll

Von veröffentlicht am 14.04.2011 09:54, Rubrik

Die Kanäle in der Stadt sind alle braun. Über allem liegt ein brauner Schleier, der Gestank ist unerträglich. Grinsende Statuen haben ihre Arme erhoben, den Finger ausgestreckt weisen sie den Weg zum Zentrum. Das Gebäude war einmal weiß weil man glaubte Griechenland hätte die beste unter den schlechten Formen der Politik erfunden. Doch das erwies sich als Irrtum. Genauso wie die Entscheidung für die Farbe dem müden Gehirn eines Vieldenkers, von der Profession her Archäologe, eher willkürlich gekommen war. Die waren bunt damals. Seltsam ist, dass der Preis so hoch war den die Stadt letztlich zahlte. Alles ist vollgeschissen. Man kann keinen Schritt tun oder sich an der Wand abstützen um sich den Schuh abzustreifen ohne wieder in die Scheisse zu fassen. Es riecht erbärmlich. Selbst die Hunde wollen nicht mehr raus und gehen nur noch auf ihren Krallen wenn sie müssen. Wie kommen wir da wieder raus?
Ich schüttele meinen Kopf und versuche das Bild wieder klar zu stellen. Wenn’s eine Allegorie war, dann war sie schlecht. Ich nehme schon ernst was der Hardenberg geschrieben hat, auch wenn er’s sicher nicht so gemeint hat. „Menschheit ist eine humoristische Rolle.“
Ich glaube ihm dass. Wenn wir dieser Menschheit doch nur helfen könnten das auch so zu sehen. Vielleicht machte sich jemand die Mühe und reinigte die Straßen mit einer gigantischen Rolle Klopapier. Er sollte beim Parlament anfangen.

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In Vorbereitung des Projekts "Comic": Politik und Kunst

Von veröffentlicht am 25.03.2011 10:45, Rubrik

Populistische Politik bedient sich spezieller Strategien um Kunstprojekte zu desavouieren. Im Folgenden wird eine davon zur Diskussion gestellt.

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Wenn der Zug in Richtung Demokratie abgefahren ist...

Von veröffentlicht am 19.02.2011 22:14, Rubrik interviews

aerosol.cc sprach mit dem Politikwissenschafter Hannes Wimmer über den Machtwechsel in Ägypten und den Demokratisierungsprozess in der arabischen Welt. Das Gespräch führte aerosol.cc Autor Stefan Marx.

Dieses Interview ist Start einer neuen Reihe von Gesprächen mit Personen aus Politik, Wissenschaft, Universität und Kultur zu tagesaktuellen Themen.

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Foto vom Tahrir-Platz

Von veröffentlicht am 02.02.2011 09:56, Rubrik philosophisches-politisches

Die Welt bewegt sich und mit ihr die Menschen. Tunesien und Ägypten entmachten ihre Unterdrücker unter der Zuhilfenahme einer Kernkompetenz demokratischen Selbstbewusstseins: Protest. Der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen fällt zu diesem emanzipativen Akt nur mäßig aufmunterndes ein.

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Das Morden aus der zweiten Reihe

Von veröffentlicht am 11.01.2011 13:42, Rubrik philosophisches-politisches

„Liberale, freiheitliche Staatsmänner sind unendlich bedrohter, weit weniger gut geschützt als die Gewaltherren …“ (HGS8: 334)

„Great part oft that order which reigns among mankind is not the effect of government. It has its origin in the principles of society and the natural constitution of man.“ (Paine1999: 107)

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Wien hat gewählt?

Von veröffentlicht am 11.10.2010 11:39, Rubrik

“Bis Vieradreißig war i Sozialist. des war aa ka Beruf. […] Später bin i demonstrieren gangen für de Schwarzen … für de Heimwehr … net? Hab i fünf Schilling kriagt … Dann bin i ummi zum … zu de Nazi … da hab i aa fünf Schilling kriagt … naja, Österreich war immer unpolitisch … i maan, mir san ja kane politischen Menschen … aber a bissel a Geld is z’sammkummen, net?” (Der Herr Karl)

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