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schlimme finger

von am 14.05.2010 10:21, Rubrik

ja, so wirbt ein JG/SVP-kandidat bei den gemeindaratswahlen in Algund — da fällt mit ja noch wer ein, der damals drei bier bestellt haben wollte…


und akademiker ist der herr Dr. Trojer (wohl eher herr Mag. Trojer… an der Uni Innsbruck findet sich nur seine Diplomarbeit, keine Dissertation ;) ) auch noch!

nazi wird er wohl keiner sein, aber trotzdem — die JG scheint sich bei werbematerial und werbesujets ja nie wirklich viele gedanken zu machen.


Kommentare

“wohl eher herr Mag. Trojer… “ zur Information: der Titel Magister exisitiert in Italien nicht und wird deshalb als Dr. angerechnet. Der Herr Dr. Trojer trägt den Titel also mit Recht.

r4zer · 16.05.2010 11:44 · #

Nein, tut er nicht. Das italienische Pendant zu Magister wäre demnach Dott. mag.
(also dottore/ssa magistrale). Der Doktorgrad wird NUR mit dem Einreichen einer Dissertation und dem darauf folgenden Rigorosum verliehen. Das hat mit einer Diplomprüfung wenig gemein. In Südtirol tragen aber viele Akademiker leider zu Unrecht den Titel Dr. statt Mag. oder Dott. mag. Weshalb das so ist, weiß ich nicht, aber es macht mich schmunzeln:):):).

Bei der Übersetzung eines Titels sollte weniger der literare, also buchstäbliche Sinn berücksichtigt werden, denn das “Amt”, das man tatsächlich verliehen bekommt. [Es geht hier also darum strukturelle Analogien herzustellen und deshalb nicht sinnverzerrend auf den Inhalt zu sein, der, Sie werden es ahnen, nicht den Regeln des Gleichklangs folgen muss;)]. Bei der Übertragung eines Titels kann man sich nicht einfach anrechnen, was man gerne möchte, das wäre kurzum Betrug, den ich aber Herrn Trojer nicht unterstellen möchte. Kann ja sein, dass er seine Diss an einer anderen Uni als Innsbruck eingereicht hat.

Ana · 16.05.2010 12:33 · #

Neid ist der Ärger über den Mangel an Gelegenheiten zur Schadenfreude

Hugo Boss · 16.05.2010 12:54 · #

…noch so ein Nazi-Scherge:

http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:dOG6_jT7xCM_xM:http://i212.photobucket.com/albums/cc248/007rbh/jesus/jesus.jpg

…lächerlich dieser Blog!

Jesus for president · 16.05.2010 13:18 · #

http://i212.photobucket.com/albums/cc248/007rbh/jesus/jesus.jpg

…hier sieht man die “bösen” 3 Finger besser!!!

Jesus for president · 16.05.2010 13:20 · #

hehe, danke dass du uns mit erkenntnis segnest “Jesus for president” —

übrigens hat Ana recht, wer sich dr. schimpft (statt dott. oder dr. (ital.)) aber eigentlich nur mag. ist, macht sich streng genommen der amstanmaßung schuldig ;)

r. · 16.05.2010 13:59 · #

man möchte meinen, dass selbst die starrsinnigsten anhänger des “theologischen absolutismus” (blumenberg) mittlerweile in der lage sind politische zeichen zu besprechen ohne in das wahnhaften geschrei über ikonoklasmus zu verfallen.

da dem offenbar nicht so ist sei, mit Walter Benjamin, darauf hingewiesen, dass die aktualität im journalismus die phrase in der berichterstattung meist unumgänglich macht und dies natürlich ausdruck einer gewissen willkür ist.
der richtige hinweis auf die vorspiegelung falscher tatsachen aber weder etwas mit neid zu tun hat, noch mit irgendwelchen “lächerlichen” jesus-abbildungen zu entkräften ist.

St.Max · 16.05.2010 15:07 · #

@Ana: danke für die info, dass das mit dem Titel so ist wusste ich nicht.

Aber das mit dem Dr. ist in Südtirol eigentlich so üblich. Man findet auch einen vielzahln von anderen Kanditaten die aus Mag. Dr. machen. Umgangsprachlich wird dies oft als “Brennerdoktor” bezeichnet.

Meines Wissens nach gilt das “Dott. mag.” für Bachelorabsolventen weil das ein Vergleichbarer italienischer Titel ist.

Hab mich jetzt im Netz umgesehen und kann da deinen Argumentation auch nicht ganz nachvollziehen. Denn dort findet man sehr viele Personen (auch Anwälte) die “nur” einen Mag. haben aber sich als Dr. bezeichnen. Ich bin der Meinung, dass das was du sagst sich nur auf Bachelor bezieht aber nicht auf die alten Diplomstudien

r4zer · 17.05.2010 11:29 · #

@r4zer: “Dott. mag.” darf man sich nur nach abgeschlossenem Diplom- oder Masterstudium nennen. Mit einem Bakk. ist man einfach nur “Dott.”.
“Dott.” ist aber kein “Dr.”! Akademische Grade werden ja nicht übersetzt, sondern anerkannt.

Demnach ist “Dr.” auch nach einem abgeschlossenem Diplomstudium falsch. Richtig wäre eben “Dott. mag.”. Denn auch in Italien gibt es sowas wie ein Doktoratsstudium ;) Danach ist man dann “Dott. ric.”, was dann als einziges dem “Dr.” gleich kommen würde.

Aber es stimmt, dass viele SüdtirolerInnen ihre Titel falsch “übersetzen” … nur wirds deswegen halt nicht richtig.

@Hugo Boss: Herr Trojer hat wahrscheinlich einfach nur bei den anderen “Doktoren” abgeschrieben. Aber ob er neidisch auf die “echten” ist, wage ich jetzt nicht zu beurteilen.

Vermutlich ist er es aber auf Jesus.

:P

theresia · 17.05.2010 13:40 · #

titel hin oder her, in de gemeinderat hat er es geschaft. gratuliere!

r4zer · 17.05.2010 14:30 · #

Wenn man mal gewählt wurde ist es egal wie man dazu gekommen ist?

Aber wie ein weit über die Grenzen des Burggrafenamtes hinaus bekannter Spruch besagt: “Die Algunder sein bsunder.”
JedEr auf seine/ihre Art.

theresia · 17.05.2010 15:22 · #

Lieber r4zer. Ich muss Theresia beipflichten. Dott= Bachelor. Wenn Du Dich genauer erkundigen möchtest, es gibt auch bei Wikipedia einen Eintrag über den Magister und wie dieser in den verschiedenen europäischen Ländern heißt. Hab ich so eben recherchiert. Dort ist eine genaue Äquivalenzliste bei Italien zu finden, die meine Argumentation unterstützt.

herzlich,

Ana · 17.05.2010 16:28 · #

liebe theresia,
wahrscheinlich hat der herr trojer seinen Dr. titel nicht zurecht.
aber da kann ich dir lockere 100 weitere heraussuchen bei denen es genau das selbe ist – und nicht nur algunder …

r4zer · 19.05.2010 20:48 · #

@Ana: wo du die bei Wikipedia gefudnen hast wie der Magister im genauen in Südtirol angerechnet wird musst du mir bitte erklären!

r4zer · 19.05.2010 20:51 · #

Lieber r4zer. Ich habe bei Wikipedia unter dem Eintrag “akademischer Grad” einige recht gute Infos zu dem Thema finden können. Südtirol wird dort nicht im speziellen genannt, aber es dürfte unter die Richtlinien für Italien fallen, was ja genau auf Deinen ersten Kommentar zutrifft. Du meintest ja den Titel Magister gäbe es in Italien nicht. Worauf ich Dir mit dem Dott. mag. widersprochen habe.

Nicht bös gemeint, aber ich finde es ehrlich ein bisschen müßig eine Diskussion zu führen, wenn einige Grundvorraussetzungen offensichtlich nicht gegeben sind und es nur darum geht stur auf seinen Standpunkt zu beharren. Ich hoffe trotzdem Du kannst mit meinem Input bezüglich Wiki was anfangen und fühlst Dich nicht verletzt oder allzu persönlich angegriffen, wenn ich das sage. Im übrigen habe ich bereits in meinem ersten Kommentar explizit darauf hingewiesen, dass viele zu Unrecht sich Dr. nennen anstatt Mag. oder Dott. mag., weshalb ich Deine Bemerkung an Theresia nicht nachvollziehen kann. Vor allem aber kann ich dies deshalb nicht, weil ich die Devise “wenn sich alle Dr. statt Mag. nennen, ist es ja egal, mach ichs eben auch” nicht im geringsten nachvollziehen kann. Nur weil alle etwas (in diesem Sinne falsch) machen, legitimiert das doch bitte nicht die Handlung, die vollzogen wird.

Ana · 20.05.2010 00:44 · #

Die verkrampfte Intention des Artikels durch irgendwelche abenteuerliche Thesen ein paar müde Reaktionen zu provozieren ist offensichtlich. Aber – man muss es so pointiert sagen – der gewohnt alarmistische Ton kippt mittlerweile schon ins Komische.

Dass der Pilot auf seinem sehr turbulenten intellektuellen Tiefflug in einem vorhergehenden Beitrag sogar „Amtsanmaßung“ (??) wittert, nimmt weiters nicht wunder. Papiertüte bitte.

Ad. Akademischer Titel:
Ob „Magister“, „Dottore“, „Doktor“ , oder postgraduale Titel, ist eigentlich Blunzen. Es zählt alleine WAS man studiert hat, da 3/4 der Studiengänge überflüssige Orchideenfächer sind, die jeder Subprolet bewältigen könnte, wenn er Zeit und Geld dazu hätte. Aber schön, dass sich die Steuerzahler den Luxus von zig verschiedenen Fakultäten leisten. Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass in offensichtlich linken studentischen Kreisen soviel Wert auf Ordnung und akademische Hierarchie gelegt wird.

PV · 22.05.2010 12:05 · #

so viel zur attestierten “verkrampften intention” “müde reaktionen zu provozieren”:
lieber pv, deine undifferenzierten und vorurteilsvollen kommentare haben wirklich gefehlt.
;)

St.Max · 22.05.2010 12:13 · #

Hierarchie? Es geht wohl eher darum, dass es nicht einer unfreiwilligen Komik wenn, dass man sich Dr. nennt wo man doch gar keiner ist. Noch spannender ist es aber, dass sich Menschen daran stören, wenn man dies (nicht frei von Ironie) in einem Blog (der sich als Ambiente für derartigen Allerweltstratsch eignet) zur Sprache bringt. Lieber Pv nennen Sie mir einen Grund weshalb man dies besser nicht tun sollte? Seit wann ist es demodé Politplakate zu kommentieren und karikieren?

Zu Ihrer antiakademischen Haltung, muss ich sagen: Die teile ich nur bedingt. Sicherlich sind diese vielen Zierden einerseits nur kosmetischer Schnickschnak, aber die Menschen messen ihnen Bedeutung bei. Umso lächerlicher ist es deshalb sich mit diesen bedeutungsschwangeren Titeln unverdient einzukleiden, um einerseits Respekt einzuholen und andererseits damit zu versuchen seine seßhaften Komplexe auszutreiben. Das war glaub ich in nuce das, worauf wir anspielen wollten.

Wenn Sie glauben wir verhökern Menschen deshalb, weil wir titelhörig und süchtig sind, sollten Sie vielleicht einmal in sich gehen und fragen wieso Sie das denken? Vielleicht liegt ja das Problem bei Ihnen, wenn Sie Ironie mit einem “alarmistischen Ton” verwechseln. Auch müssen Sie mir erklären, wen Sie mit “linken studentischen Kreisen” meinen und welche Studien sie als Orchideenfächer bezeichnen, das würde mich brennend interessieren?

Im übrigen haften wir NICHT für die Reaktionen unserer Leser. :)

Ana · 22.05.2010 12:50 · #

@Ana
Nach meiner Meinung sind Orchideenfächer Fächer, ich hoffe ich provoziere jetzt keinen Lichtertanz, auf die eine Gesellschaft verzichten könnte. Also alles außer Medizin, Jus, Wirtschaft und die Nerds von den technischen Fächern. Und natürlich Theologie. Das was sonst so gelehrt wird – insbesondere im geistswissenschaftlichen Bereich – hat sich der moderne Mensch von heute in seiner Freizeit und zum eigenen Gaudium anzueignen. Da verkünde ich aber eine Selbstverständlichkeit.

Allgemein sind solche Titel-Diskussionen eher Steckenpferd von saturiert-bürgerlichen Flightpartnern. Wobei ich – in Zeiten des freien Studienzuganges – nicht ganz nachvollziehen kann, dass Titel unter der sub auspiciis-Promotion noch irgendwen hinter dem Ofen hervor locken.

P.S. Das Thema der Diplomarbeit des SVP-Kandidaten ist nebenbei, wie ich gerade sah, höchst aktuell und interessant. Gerade jetzt wo die Genossen in der EU, wiedermal die Freiheit des Einzelnen beschränken und weitere Regulierungen des Finanzmarktes forcieren.

PV · 22.05.2010 13:36 · #

Danke für die Komplimente. Ist nett zu verfolgen wie man sich hier über einen einfachen Algunder Gemeinderat erfreut.

dr. Ulrich Ladurner, Algund
Ortsjugendreferent (Vorsitzender Junge Generation in der SVP)

Ulrich Ladurner · 22.05.2010 15:32 · #

@PV: der argumentation zum thema orchideenfächer folgend kann man dich mit jeffrey herf als “reactionary modernist” einordnen?

St.Max · 22.05.2010 22:08 · #

@Ulrich Ladurner:

q. e. d. ;)

r. · 23.05.2010 14:48 · #

“der argumentation zum thema orchideenfächer folgend kann man dich mit jeffrey herf als “reactionary modernist” einordnen?”

Nein. Ich begreife meinen Zugang als genuin sozialdemokratisch. Warum soll die Allgemeinheit – der hart arbeitende Arbeiter – die universitäre Infrastruktur für das Luxusvergnügen (ich spreche von Orchideenfächern) einiger weniger bezahlen, während diese Steuergelder im Budget für Sozialleistungen zur Stütze der weniger Privilegierten gute Verwendung finden könnten. Wo liegt der letztendliche Nutzen für die Gesellschaft, die das alles finanziert?

PV · 23.05.2010 22:09 · #

@pv: dein verständnis für sozialdemokratie ist sehr eigen. eigentlich schon einzigartig.

als laie würde ich dich jetzt mal als neoliberal oder auch rechtsliberal bezeichnen. aber st.max kennt sich da besser aus und mein urteil ist im vergleich ja noch milde gefällt ;)

aber zurück zum angesprochenem thema: wer vor knapp zehn bis fünfzehn jahren das orchideenfach orientalistik studiert hat, ist heute für die wirtschaft und folglich für die gesellschaft (n.b. for the sake of the argument folge ich mal der ideologie/dem werbespruch “wenn es der wirtschaft gut geht, geht es uns allen gut” (sic!)) durchaus “nützlich”.
und überhaupt gibt es einen höheren nutzen für die gesellschaft als nur die wirtschaftliche verwertbarkeit von wissen und fertigkeiten. das nennt sich bildung.

t. · 24.05.2010 11:00 · #

wenn das ganze weder als sprachübung noch als persiflage auf den enthüllungsjournalismus zu verstehen ist:
was ist die aussage, die svp sei dumm (unüberlegte wahlkampagnen*) und das insistieren auf die aussagekraft staatlich legitimierter wissensnachweise (bildungstitel) anderes als eine selbst-bestätigung, d.h. arbeit am ich, für das bildung wohl der entscheidende differenzfaktor zu sein scheint? ein großer erkenntnisgewinn für die allgemeinheit ist ja nicht wirklich gegeben.

* dem vom autor implizit geforderten bilderverbot wäre die aneignung bzw. verzerrung des bildes entgegenzuhalten.

mark question · 30.05.2010 12:50 · #

der artikel wurde bereits — und meiner meinung nach sehr treffend — als “bildsatire” bezeichnet.

darüber hinaus kann man durchaus sagen, dass

a) die SVP sehr unbedacht beim aussuchen ihrer werbesujets vorgeht — oder eben nicht ganz ungefährlich mit dem ganz rechten rand kokettiert, indem sie hakenkreuze, den sog. kühnen gruß, von nationalsozialistischer propaganda geprägte begriffe mit ikonographischen rückgriffen auf die blut-und-boden inspirierte wahlwerbung der unmittelbaren nachkriegszeit in ihre wahlwerbung schmuggelt, welche die rechts-außen klientel durchaus als direkt und einladend an sie gerichtete botschaften entschlüsseln mögen und können, die man aber vor der breiteren öffentlichkeit mit unwissenheit als entschuldigung oder als mutwillige unterstellungen von politischen gegnern rasch entkräften kann. letzteres glaube ich wäre extrem perfide, weswegen ich einfach davon ausgehe, dass die SVP genau gar nicht über eventuelle und leicht zu vermeidende zweideutigkeiten ihrer werbesujets nachdenkt —

b) das stricken von sätzen, die auch zerlegt in ihre einzelteile (parenthesen ausgenommen, welche die aussagen weder ergänzen noch einer alternativen lesart des eigentlich gesagten entbehren oder jedem anderen gehalt von sinnvollen einwurf widersprechen) ist ansteckend — genau wie der überufernde gebrauch von konjunktiv und ellipsen, statt abgeschlossenen aussagen, in dem sinne — aber alles leider auch kein bildungsnachweis ;)

… und der erkenntnisgewinn für die allgemeinheit ist eh total überschätzt — es reicht, dass es die richtigen kapieren.

r. · 30.05.2010 15:07 · #

die svp (bzw. ihr rechter flügel) biedert sich schon länger mit dem rechtsrechten lager in südtirol an, personell (ellecosta) als auch programmatisch (getrennte ranglisten bei wohnbauförderung) – um nur zwei beispiele zu nennen. die suche nach versteckten hakenkreuzen ecc. erscheint so a) ziemlich überflüssig – inhaltlich gäbe es ja genug zu kritisieren – und b) rein polemisch; und wenn’s dann (aus guten gründen) niemanden interessiert, dann ist es halt eine bildsatire. auch gut, solche artikel sollten aerosol aber erspart bleiben.

mark question · 31.05.2010 10:23 · #

mark question, der jüngste artikel auf aerosol.cc beschäftigt sich gerade mit dem abrutschen der sog. politischen mitte nach rechtsaußen.

naturgemäß gebe ich dir recht, dieser artikel ist oberflächlich und polemisch — genauso war das aufdeckerstück über die hakenkreuzbroschüre der JG absichtlich boulevardesk (und wurde auch durchaus so von der neuen südtiroler tageszeitung aufgegriffen), und die story zu den personellen überschneidungen zwischen SVP-Forum Heimat/Schützen/Vermächtnis war auch reißerisch angelegt —, der boulevardeske und polemische ton wird auf aerosol.cc als mittel zum zweck gepflegt. denn was diese polemischen und boulevardesken artikel auszeichnet, ist, dass sie gehaltvollere und anspruchsvollere texte in sachen kommentare locker überflügeln. die gehaltvolleren und anspruchsvolleren texte werden ebenso von vielen leserinnen und leser dieses blogs aufgerufen und konsumiert, aber kaum ein leser oder eine leserin ringt sich zu einem kommentar durch. wobei es mir persönlich eigentlich nicht um die anzahl der kommentare geht, sondern um reaktionen. man mag zum boulevard und zur (billigen?) provokation stehen, wie man will, aber einen vorzug haben solche texte: sie provozieren die sonst sehr stoischen und selbstsicheren SVP’ler und JG’ler (aber auch andere) zu einer reaktion, weil es sie doch offensichtlich tangiert, was so über sie geschrieben wird. (im umkehrschluss ist es auch symptomatisch, dass einschlägige personenkreise eben kaum wer was zu weniger oberflächliche texte sagen/schreiben/kommentieren.)

übrigens werden auf aerosol.cc auch gerne gastkommentare veröffentlicht, wie man mit dem herausgeber oder der redaktion in kontakt tritt, hier.

r. · 31.05.2010 13:47 · #

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