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Goldene Zeitalter

von am 27.10.2011 21:13, Rubrik Rezensionen-Kritik

In “Midnight in Paris” übernimmt nun auch Paris die Hauptrolle in einem Woody-Allen-Film. Damit ist sie die dritte Stadt nach Barcelona (“Vicky, Christina, Barcelona”) und New York (mehrere Filme), der diese Ehre zuteil wird.

Rezension des Films “Midnight in Paris”; R: Woody Allen; D: Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, u.a.


Der Plot des neuen Woody Allen ist schnell zusammengefasst: Ein erfolgreicher Hollywood-Drehbuchautor (Woody Allens Alter Ego, gespielt von Owen Wilson) macht mit seiner Verlobten Urlaub in Paris. Sie teilt seine Euphorie für das Paris der 20er überhaupt nicht. Also setzt er sich eines nachts ab und spaziert zu Fuß ins Hotel. Um Mitternacht wird er auf der Straße von einem altmodischen Auto aufgelesen, das ihn zu einer Party bringt, wo er seine Helden aus den 20ern trifft: Die Fitzgeralds, Hemingway, Gertrude Stein, usw. Diesen Ausflug in die Vergangenheit wiederholt er mehrmals und als er sich in eine Geliebte Picassos verliebt, ist er hin- und hergerissen zwischen der Gegenwart, mit der er unzufrieden ist, und der Vergangenheit.

Die überdeutliche Message des Films ist: Jede/r hat ein Goldenes Zeitalter, das sie/er romantisiert und glorifiziert. Das metaphorische “in der Vergangenheit leben” macht Woody Allen wortwörtlich und zieht das auch konsequent durch, indem er auch Menschen aus den 20ern in das von ihnen glorifizierte “Goldene Zeitalter” springen lässt.

Der Film ist klar ein Feeld-good-Film und eine Liebeserklärung Allens an Paris, das er wundervoll in Szene zu setzen weiß. Das ist allerdings auch der Grund, wieso der Film etwas zahnlos ist. Die Message hätte vielleicht mehr Biss gehabt, wenn sie anstatt “Jeder hat sein angebliches Goldenes Zeitalter, das er romantisiert… live in the now!” eher gelautet hätte: “Jede Zeit ist ein Goldenes Zeitalter, wenn man genug Geld hat.”
Das läuft natürlich konträr zur Intention des Films, der ja auch nicht umsonst von einer Fremdenverkehrsbehörde mitfinanziert wurde.

Fazit: Ein angenehmer, netter Film, mit angenehmem Witz und angenehmen Bildern. Was ihn im Grunde sehenswert macht, sind die schön plakativ überzeichneten Darstellungen der Schriftsteller und Künstler (allen voran Kathy Bates als Gertrude Stein und Adrien Brody als Salvador Dalí).


Kommentare

Was hat das mit Halloween zu tun?

St.Max · 31.10.2011 21:32 · #

Ähm. Nichts.

Stephan mit ph · 02.11.2011 10:53 · #

war ganz nett der film nur 2x mal kurz eingenickt

der wilson spielt den jungen woody allen wie immer jeder hauptdarsteller in seinen film ist sein alter ego! wie mega narzistisch

jaxx · 24.11.2011 23:40 · #

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