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Herbert Rosendorfer

von am 21.09.2012 12:20, Rubrik

ist gestorben.


Herbert Rosendorfer ist gestorben. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er in Wien und hat einen neuen Erzählband vorgestellt, den “Gnadenbrotbäcker”. Er hat einen kurzen Anlauf gebraucht, um mich zuordnen zu können – immerhin waren inzwischen einige Jahre vergangen, dass wir uns zuletzt gesehen haben, aber als ich ihn auf meine Mutter ansprach, wusste er gleich wieder meinen Namen und war begeistert und erstaunt mich nach so vielen Jahren wieder zu sehen.

Rosendorfer war ein guter Freund meiner Mutter und ein immer gern gesehener Gast bei uns zu Hause. Ein brillanter Verstand, umfassend gebildet und begabt. Ein charmanter Mann mit viel Humor. Seine an Skurrilität nicht zu überbietenden Satiren über Alpenvölker, wie den homo tirolensis und seine Perspektive auf die “Deutsche Geschichte”, an die er in mehreren Bänden einen Annäherungs- “Versuch” startet, geben einen pointierten Einblick in den genialen Rosendorfer-Verstand.

Kaum ein anderer deutschsprachiger Schriftsteller hat in den letzten fünfzig Jahren ein so umfassendes Oeuvre hinterlassen und sich parallel dazu auch noch als als Richter in München, als Universitätsdozent, Künstler, Komponist und schließlich Familienvater engagiert.

Als ich ihn einmal für unsere Schülerzeitung am Hum. Gym. in Bozen interviewt habe und ihn gefragt habe, wie es kommt, dass ein Jurist und Schriftsteller, ein Mann des Wortes, auch eine zeitlang Kunst studiert hat, meinte er: “Aus Verantwortung zum Talent!” Diese Worte haben mich damals sehr beeindruckt und sind mir tief in Erinnerung geblieben

Mein aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie, seiner Frau Julia und seiner Tochter Cosima Rosendorfer.


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