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In Vorbereitung des Projekts "Comic": Politik und Kunst

von am 25.03.2011 10:45, Rubrik

Populistische Politik bedient sich spezieller Strategien um Kunstprojekte zu desavouieren. Im Folgenden wird eine davon zur Diskussion gestellt.


„Die Binsenweisheit, dass der Fortschritt geistiger Dinge, zumal der Kunst, zunächst gegen die Majorität sich anbahnt, erlaubt es den tödlichen Feinden allen Fortschritts, sich hinter jene zu verschanzen, die, gewiß ohne ihre Schuld, ausgeschlossen sind vom lebendigen Ausdruck ihrer eigenen Sache.“ (Adorno: Kultur und Verwaltung, AGS8: 143)


Kommentare

es kann sein, dass es schon ein bisserl spät ist, und ich die intention Adornos hier nicht ganz durchschaut habe, aber ich bin gespannt auf die entflechtung bzw einflechtung dieses zitats in einen text — weil so wie das jetzt da alleine steht, changiert das zwischen:

a) nona, advantgarde definiert sich ja gegen den mainstream (gegen als opposition oder als gegenbeispiel)

b) nona, nicht alles was nicht bald zum mainstream wird, ist gezwungenermaßen gute kunst

nicht zu fest verbal zulangen, wenn ich da jetzt komplett daneben liege ;)

r. · 25.03.2011 22:32 · #

Das finde ich spannend wie man so sehr an allen Koordinaten der Möglichkeit von Interpretation vorbei schiessen kann. Aber immerhin spannend.
Mir kommt die Deutung so vor, als hättest du nicht das Zitat gedeutet, sondern einfach deine Vorurteile über Adorno hingeschrieben. Aber ich hüte mich da mehr zu sagen: Wer im Haus des Henkers vom Strick spricht hat Ressentiment.

Zu einer möglichen Auslegung im intendierten Sinn: Es geht um die Verbindung politischer Sprache, dem Gesellschaftlichen und der Herrschaft im Verhältnis zur Kunst und ihrer Förderung oder gesellschaftlichen Ächtung.

St.Max · 26.03.2011 10:15 · #

“nicht alles was nicht bald zum mainstream wird, ist gezwungenermaßen gute kunst” – herrlicher Spruch! Ich peck mich ab…:)

Ana · 26.03.2011 19:16 · #

Na es war wohl auch zu viel erwartet dazu einen ernsthaften Gedanken zu erhalten. Aber solange es lustig ist …
Und ich weiss immer noch nicht wo Punkte a und b die “nona” ohnehin klar (=part of the game) sind offenbar aus dem Zitat herauszulesen sind, wenn sie nicht ohnehin Opfer der Triebabfuhr des gestressten Angestellten (zu diesem nicht ganz neuen Phänomen siehe Kracauer in eben dem Werk;) sind.

St.Max · 26.03.2011 23:29 · #

na gut, dann will ich jetzt einen aufsatz zum FPÖ-plakat aus den 1990er jahren lesen in dem es hieß: “Lieben Sie Jelinek, Paymann, Mensasse…. oder Kunst und Kultur?” … dann bin ich glücklich (weil wieder in den vertrauten gefielden des boulevards) ;)

r. · 27.03.2011 11:18 · #

Hm, da bin ich nun auch gespannt, wie du das in den Aufsatz einflechtest. Zumal Comics ja prinzipiell eher Popkultur bis Mainstream ist.

Stephan mit ph · 28.03.2011 20:55 · #

ph: auf welches kommentar beziehst du dich?

St.Max · 28.03.2011 23:17 · #

Die Südtiroler Volksfront hat gesprochen. Sie hat ihre Faust an den Kopf gereckt und Brian den Namen Brian gegeben; was so viel heissen soll wie Brian.

St.Max · 29.03.2011 10:07 · #

Ich hab das Adorno-Zitat jetzt auf das Comic als künstlerisches Medium hin verstanden…

Stephan mit ph · 29.03.2011 12:57 · #

Ok. Nur wo kommen bei euch ständig die Begriffe Popkultur und Mainstream her? Oder Avantgarde? Ist es so schwer einen einzelnen Satz sinnerfassend zu interpretieren?
Es geht da um die Darstellung einer bestimmten Anwendungsmöglichkeit von Herrschaft durch populistische Politik. Wobei die Möglichkeit zur Manipulation von gesellschaftlicher Erkenntnis durch politische Instrumentalisierung von Kunst zum Thema gemacht wird. Mit dem Comic hat das insofern eventuell etwas zu tun, als bestimmte Comics “Underground” bleiben obwohl sie weitgehend unpolitisch sind und manche (wie etwa V) sehr politisch (eventuell sogar kritisch) sind und völliger Mainstream werden. Das könnte man diskutieren. Dazu kann man Stellung beziehen und diese Meinung muss man nicht teilen, aber wenn man dagegen argumentiert sollte man doch die Niederungen eines “nona” zu Gunsten einer seriösen Überlegung verlassen können. Üblicherweise geht das mit der Diskussion von Problemstellungen einfach viel schöner von der Hand, wenn man den Anstand hat sich zumindest ein kleines Bisschen mit dem Problem auseinanderzusetzen bevor man in großen Gesten zeigt, dass man als angehender Akademiker daran scheitert einen einzelnen Satz zu verstehen. Bzw. die Regeln grundlegender Recherche, Argumentation und Gegenargumentation außer acht lässt.
Aber ob ich das jetzt der Südtiroler Volksfront, oder der Volksfront von Südtirol erzähle ist ja im Grunde egal. Er heisst jedenfalls Brian und alle sind sich darin einig.

St.Max · 29.03.2011 13:31 · #

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