non serviam! ich diene nicht! schmettert Satan, weist Gott in seine schranken (ever heard of free will, fucker?) und zieht es – frei nach John Miton – vor in der unterwelt zu herrschen, statt im himmel zu dienen. non serviam erklärt auch James Joyce (a.k.a. Steven Daedalus) und zieht aus um künstler zu werden. aber der weg ist ja das ziel, und wie schon andernorts besprochen ist seine reise nur eine weite schleife – nach Paris und zurück in die Dubliner vorstadt wo der große künstler sein lehrergehalt versäuft. das aber nur am rande. wir wollen ja wissen warum philologen satanisten sind, und sozialwissenschafter verkappte christen. ich doziere also, quasi ex cathedra:
sozialwissenschafter sind soziologen, soziologen sind comtisten – und ich will ja nicht nur schlagworte bringen, aber Comtes definition von soziologie lautete ja so: “Neue Religion Der Menschlichkeit”. aha. also so was wie nächstenliebe (caritas!) auf steroiden. Q.E.D. daß sich Comte exzessiv mit platonischer philosophie außeinandersetze ist nur icing on the already heavily christian cake.
philologen haben naturgemäß ihren ursprung in der antike und ihre wiederaufstehung in der aufklärung – beides recht unchristiliche zeitalter wenn man so will. Petrarca – unser aller biblischer stammvater – besuchte kirchen ausschließlich um jungen mädchen nachzustellen (Laura, blond, weiße haut, straffer busen, sitzt üblicherweise zwei kirchnbänke vor ihm, marianische gestalt). die erotik der catholic schoolgirls, wie von den red hot chili peppers besungen. philologen sind oversexed und keinesfalls underfucked – oft auf einem ungesunden egotrip, aber nicht unleidenschaftlich oder unfähig zu verklärter hingabe zu einer person. es muss sich aber auch wirklich auszahlen.
sozialwissenschafter hingegen sind die greenpeaceaktivisten der universitäten. sie interessieren sich einfach für alles, undifferenziert: für die gesellschaft als ganzes und für alle möglichen randgruppen und pickeligen onlineklans oder manischen emos mit blogger-accounts. sie nehmen alles ernst und haben keinerlei ästhetische ansprüche. sie rezipieren einfach alles. und – mal so ganz unter uns– : manche meinen ästhetik hätte was mit “schön” zu tun.
philologen also sind cool, soziolalwissenschafter scheiße. Dieter Borchmeyer findet das auch. betet mir (und herrn Borchmeyer) also nach: “philologen sind cool und sozialwissenschafter sind scheiße!”
ich schließe also meine predigt hier. wer wahlfächer an irgendwelchen resowi-fakultäten gemacht hat, der büße für seine sünden! und gehet hin in frieden.
aber vor allem: dient nicht! seid blasphem. es lohnt sich.