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Wie man eine gute Zeitung macht...

von am 10.09.2009 16:28, Rubrik philosophisches-politisches

Vor einigen Wochen gab es in der Wochenendkrone einen bewundernden Artikel über Vladimir Vladimirowitsch Putin als den letzten Macho in der internaitonalen Politik.
Natürlich wurde auch eine der vielen Anekdoten aus dem ereignisreichen Leben des Kremlchefs zum Besten gegeben…


Vor einigen Wochen gab es in der Wochenendkrone einen bewundernden Artikel über Vladimir Vladimirowitsch Putin als den letzten Macho in der internaitonalen Politik.
Natürlich wurde auch eine Anekdote aus dem ereignisreichen Leben des Kremlchefs zum Besten gegeben:
Es begab sich dereinst, dass der damalige Bundespräsident Thomas Klestil anlässlich eines Staatsbesuchs Putins zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Kultur- und Medienbereich zum Empfang lud. Unter den Gästen befand sich auch der Krone-Gründer und -Verleger. Er erzählt der Krone bereitwillig, was sich zugetragen hat:
Putin kam zu ihm herüber und fragte ihn in ausgezeichnetem Deutsch, ob er der Besitzer der meist gelesensten Zeitung im Lande sei. Stolz wird ihm das bestätigt. Als Putin fragt, was denn das Erfolgsrezept der Krone sei, kriegt er die Antwort: “Die Leserbriefseiten. Die geben den Lesern das Gefühl, selbst mitschreiben zu können. Außerdem sind viele der Beiträge so gut, dass sie glatt von unseren Redakteuren stammen könnten.”
Laut der Schilderung war Putin beeindruckt. Es ist allerdings nicht weiter vermerkt, ob er ob des seltsamen Stolzes des Verlegers auf seine anscheinend unfähigen Redakteure, deren Artikel laut seiner Aussage die Qualität von Leserbriefen haben, so beeindruckt war. Oder war er vielleicht doch weniger beeindruckt als vielmehr schockiert über ein Land und eine Bevölkerung, die sowas wie die Krone (Friedrich Torberg nannte sie eine “Hausmeisterzeitung”) für sowas wie deren Leserbriefseiten zur auflagenstärksten Zeitung macht.


Kommentare

“Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können – das macht den Journalisten.”

KKraus · 10.09.2009 17:59 · #

^^ hehe (als jemand der erste erfahrungen im boulevard in der südtiroler provinz gesammelt hat, würde ich den satz ergänzen: keinen gedanken haben und ihn etwas anrüchig ausdrücken können — das macht den journalisten… aber karl kraus ist ein viel spitzigerer geist als ich frivoler geist ;) )

jedenfalls — die große leistung der kronenzeitung ist es wohl der volksseele aus der seele zu sprechen, und die notirische grammatik- und rechtschreibschwäche derselben sehr “echt” und naturnahe zu papier zu bringen.

r. · 10.09.2009 18:58 · #

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