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In den Hintern gekrochen

von am 30.09.2009 11:40, Rubrik Leben

Ein Erklärungsversuch auf den Vorwurf, dass unsere Generation – wir jungen Leute also – die Dinge so hinnehmen wie sie sind und uns sinngemäß alles gefallen lassen.


Es gibt wohl nichts abstoßenderes als servile, untertänige Menschen. Personen, die in anderen, ihnen übergestellten Menschen, nichts als ihren Vorteil wähnen und diesen bis zum Anschlag in den Arsch kriechen.

Ein unguter Schlag Mensch kann man sagen, der sich besser von mir fern halten sollte und wenn das nicht freiwillig passiert, dann helf´ich auch gerne mal nach, kein Problem. Wer will schon solche zweifelhaften Streber um sich haben, diese kriecherischen kleinen Maden mit vorstehenden Zähnen und dem überzüchteten Lächeln, die nichts weiter tun als auf den Riesen – den idealen Arsch, den Arsch fürs Leben zu warten? Einen Arsch, in den sie einsiedeln der bewohnbar gemacht werden kann. Immerhin hat ein großer Arsch räumlich betrachtet sehr viel Platz. Und weil in einen Arsch nun mal nichts besser passt als Scheiße, sind die Arschkriecher darin auch recht zu Hause. Das rührt womöglich daher, dass sie weniger ein Zeugungs- sondern vielmehr ein Abfallprodukt darstellen, ihre Geburt sich also nicht vaginal, denn rektal vollzogen hat und sie von ihrer Mami förmlich ausgeschissen wurden. Und nun suchen sie nach Geborgenheit, nach Ersatz für den warmen Mutterarsch. Da muss also ein autoritärer Arsch hinhalten, die klaffende Lücke füllen. In diese nisten sie sich wohlig ein, fangen darin brav jegliche Scheiße ab und sofern es beliebt, die Scheiße ihnen also ansteht, mit ihr kontaminieren – mit der von ihnen präferierten Scheiße sich also bereichern dürfen. Und wenn ihnen die Scheiße nicht schmeckt, haben sie leider Pech gehabt, sie fressen sie nämlich trotzdem. Sie müssen, sind sie ihr doch wesensverwandt, Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser und Scheiße eben auch.

Im übrigen stellt das alles nicht wirklich ein Problem dar, sind diese Arschbehauser doch unter ihresgleichen unter sich sozusagen und tun sich schön vermengen. Damit sie an Masse, an Geltung gewinnen. Sie sind eine sehr willige formbare Substanz, lassen sich gerne in die vom Arsch gewünschten Positionen bringen, um dort selbst irgendwann zu einem fertigen Arsch zu werden und diesen dann für den Nachwuchs zu öffnen. Schleimer sind sehr ausdauernde Menschen, ein Prädikat das sie unerträglich macht, aber offenbar nicht für aufnehmende Oberärsche. Die sehen so was offenbar sehr gerne, wenn sie eine kleines Schoßhündchen bei sich haben, einen unterwürfigen Sklavenmenschen, den sie umsonst erstattet haben (auch wenn man sich Scheiße kaufen kann) und sich den Gewinn getrost in den Arsch stecken können. Sie spiegeln sich in ihnen, sehen sich darin in jung. Deshalb gebührt ihnen auch die der meiste Vorwurf, da sie ein solches Verhalten tolerieren und schlimmer noch dieses großzügig fördern. Das spricht deutlich gegen sie. Sie handeln aus Nostalgie gepaart mit einem völlig irrationalen Narzissmus. Ein präpotent pathetisches Verhalten, ein pathologisches Verhalten, das sich unbeschadet mit dem geschilderten, krankhaft begangenen Herr-Diener Verhältnis kurzschließen lässt. Sie waren einst auch solche Kriecher bevor sie es geschafft haben ihren Arsch zur Geltung zu bringen mit dem sie jetzt ordentlich Mist produzieren. Ihr Arsch ist ihr Kapital, der Kopf nur Schmuck. Ein Knochen mit Frisur. Sie sind mitunter wenn nicht ausschließlich verantwortlich für den zähen Fortbestand der Generation Arschkriecher, weil sie diese stets mit Scheiße füttern und Scheiße wie wir wissen der beste Dünger ist auf den nun einmal jeder Mist gedeihen kann.

Lieber einen anderen Arsch als Wirten suchen, anstatt den eigenen zu bewegen, das ist das Motto, ein doppeltes Ausbeutungssystem, herrlich bequem, dann ist alles stimmig, wohltuend harmonisch wie eine chemische Verbindung, eine Wahlverwandtschaft.


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“Ich scheisse mich an!”: Danke für den Text!

St.Max · 30.09.2009 12:51 · #

Gern geschehen, heiliger Max ;)

Ana · 30.09.2009 13:03 · #

wenn der text erst mal verdaut ist, dann ist er echt … toll :)

r. · 30.09.2009 18:52 · #

“arschkriechen”
“schleimer”
“mutterarsch”
“scheiße”

—> ogibogiismus?

gefällt mir :)

mhrks · 02.10.2009 12:17 · #

es ist ogibogismus vom feinsten! schön analysiert geheimnisvoller fremder.

St.Max · 02.10.2009 13:46 · #

bogismus sagt mir zwar einiges, aber ich tu mich schwer das präfix “ogi” einzuordnen. bitte um aufklärung

Ana · 02.10.2009 21:07 · #

das ogibogi ist ein kunstwort. es sollte nicht mit irgendwelchen eventuell gebräuchlichen wörtern in verbindung gebracht werden.
es wird damit eine literarische/verbale kunstform beschrieben, die sich zur aufgabe gemacht hat verstörende texte zu produzieren, die bei den rezipienten möglichst ungläubige reaktionen hervorrufen sollen.

St.Max · 03.10.2009 12:14 · #

danke vielmals st.max.

sie haben den ogibogismus kurz und treffend beschrieben.
es freut mich zu lesen, dass diese kunstform bereits verbreiteter zu sein scheint, als angenommen.

mhrks · 05.10.2009 10:23 · #

Langsam schäme ich mich für mein Unwissen, aber selbst Google scheint noch nicht davon Wind bekommen zu haben. Ein Eintrag in die Wikipedia würde sich anbieten. [Irgendwelche Freiwillige? Vorzugsweise einen mit multipler Persönlichkeit?]. Jedenfalls danke für die Erweiterung meines eingerosteten Vokabulars.

Ana · 05.10.2009 11:51 · #

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