Alljährlich zum Fastnachtsclou – der Opernball. Prinz Prosperos Entourage, mit Bentley, mit Gucci, mit Patek Philipe. Über den roten Teppich, gehen alle aufgerüscht dahin, Debutanten und Debutantinnen. Geben Interviews in die Kamera, die hält sie fest, sie und ihre Erfahrungen vom Leben und so. Dilettanten und Dilettantinnen.
Und alles wie gewohnt, es gibt Lachshäppchen mit dem schlutzigen Fischlaich drauf, dann gibts da die Dame, die das ganze Festival mit einer Arie einzählt, die Debutant-in-en, viel Schmuck am Körper, hohe Absätze zu einem tiefen Dekolletée und natürlich den Begleiter mit Frack und Fliege. Die Parameter einer perfekten upper class fete, Marke Dom Perignon, für die, dies gerne etwas besser mögen. Für die, die Geschmack keine Frage, sondern Bestimmung ist. Eine Bestimmung, die oben immer gleich, und unten für jeden eine andere ist.
Wir stehen nicht auf der Gästeliste, aber stets sind wir dabei, wir kennen die Opernredoute und alles was im Repertoire, wissen wer auf dem Parkett steht und wer das für uns macht.
Und niemand wird kujoniert, nicht resigniert, nur voyeuriert oder eben blamiert. Und wenn, dann durch sich selbst versteht sich…
Mal schaun wer da so alles auftakelt, schielen hinter die Kulissen
aber nicht zu weit. Könnte ja sein, das wir dann sonst wo landen. Vielleicht nebenan bei den ganz den vielen Assis in Karslplatzgegend. Die sind so trist, wo wir doch so froh. Egal – es gibt halt immer einen Grund zum Feiern. Schön, den roten Faden, immer den Teppich entlang, ins Labyrinth, die goldbeschlagenen Geländer hinauf in die Loge, etwas entrückt… Bloß Weg von der Masse…
Wir haben die beste Aussicht, unsere Blicke, die sehen steife Kragen, leichtbeschürzte Kurven, sehen alles im Traummaß, Kosettgröße 16 : 9.