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das schaf im wolfspelz (im Audimax)

von am 08.11.2009 16:30, Rubrik Bildungspolitik


Das Vice Magazine Die Österreich-Onlineredaktion des Vice Magazine hat die Studentenproteste im Audimax nicht im postmodernen Drogenvollrausch verschlafen, sondern investigativen Journalismus betrieben und einen sich mit den Besetzern solidarisieren wollenden Burschenschafter des (fiktiven) Corps Hibernia ausfindig gemacht und interviewt.

Des Burschenschafters Kommentar zum veganen Essen in der VoKü ist… köstlich:

Das ungewohnte, veganische Essen, was verteilt wurde, trägt sicher auch zur Frustration bei. Viele kommen ja aus reichen Schichten und sind Fleisch gewohnt, zumindest jeden Sonntag.

Und auch sonst werden ÖVP, FPÖ Burschenschafter wie “Hobby-Trotzkisten” ordentlich durch den Kakao gezogen — Empfehlung für Liebhaber des schrägen Humors á la Stermann und Grissemann: Lesenswert! An alle anderen: die Chose nicht zu ernst nehmen ;)


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Da Du mir ein Insider zu sein scheinst würde mich interessieren ob Du sagen kannst wie lange der Zirkus noch dauern wird?
Bis die Utopie einer von veganen Hermaphroditen regierten Welt und der Sieg gegen das absolute Böse (Korporierte und SUV – Fahrer) vollbracht ist?

ad. Stermann und Grissemann:
Sie werden morgen im Audimax auftreten und ich kann Dir voraussagen, dass die versammelten humorlosen Kasper im Auditorium ordentlich ihr Fett wegbekommen werden.

PV · 09.11.2009 18:09 · #

Stermann und Grissemann werde ich mir anschauen — bin tatsächlich gespannt was die so machen und sagen.

wie lange die chose weitergeht kann ich so nicht sagen. aber die burschenschafter und innerstädtische geländewagenfahrer sind nicht umbedingt das feindbild der audimaxbesetzer, tatsächlich ist die audimax-bewegung vielschichtiger und reflektierter als so mancher ihrer kritiker (an)erkennen will.

r. · 09.11.2009 18:28 · #

die gestrige krone informiert ausführlich über verschiedene imaginierte ziele der audimaxisten. keines der darin in vielen artikelchen dargelegten vorurteile trifft wirklich die anliegen der studenten habe ich den eindruck. auch die presse bellt recht eindringlich um wiederherstellung der imaginierten ordnung. man ist angehalten sich hemmungslosen klichées über das imaginierte studentengesindel hinzugeben.

man sollte aber die imagination verlassen und auf dem boden der tatsachen bleiben und festhalten, dass der verzicht auf demokratische rechte (wozu auch der streik gehört) nur die angepasste gesellschaft zum ziel haben kann und die ist wie TWA festsstellt: “bloße darwinistische naturgeschichte”. und da brauch ich nicht zu studieren um zu wissen was das für eine gesellschaft bedeuten kann …

St.Max · 09.11.2009 19:22 · #

“und da brauch ich nicht zu studieren um zu wissen was das für eine gesellschaft bedeuten kann …”

—> ogibogismus?
again?

mhrks · 10.11.2009 09:57 · #

das stichwort ist regression

St.Max · 10.11.2009 10:50 · #

Es gibt tatsächlich unter den Audimaxbesetzern einige starke Schattierungen, wenn nicht gar Kontraste von denen einige sogar ziemlich ideologisch und manche einfach nur irgendwelche diätetischen Trends sind. Aber so etwas finden wir auch in unserer Gesellschaft wie ein Audimaxbesetzer am Sonntag meinte und so ist die Besetzung auch ein bisschen eine verkleinerte Spiegelung unserer Gesellschaft. Da muss ich ihm schon recht geben. Denn:

Wenn von Gleichstellung in der Bildung die Rede ist, dann müssen immer Themen wie Rassismus, Sexismus, (Vegetarianismus? na ja vielleicht) mitgedacht werden. Es reicht nicht einfach eine formale Gleichstellung durchzusetzen bei der dann nur ein Teil der Gesellschaft, der sich und seine Rechte momentan bedroht fühlt, wieder hergestellt sieht. Mit der Rettung (jetzt mal ganz fies polemisch gesagt) der weißen, unteren Mittelschicht für die Bildung ist es nicht getan.

Soziale Unebenheiten sind viel subtiler, sie beschreiben nicht nur unser Verhältnis zu der so genannten oberen Klasse, sondern sie geben auch den Ton in unserer gesellschaftlichen Kategorie an, indem sie eine Art Binnenhierarchie leisten, die das Bild eines fleischfressenden heterosexuellen Mannes im Gegensatz zu einem veganen Hermaphroditen favorisiert. (Verhältnisse zum weiblichen Geschlecht klammer ich mal lieber gänzlich aus). Die Audimaxbesetzer kommen glaub ich erst jetzt drauf welches Kaliber ihre anfangs selbstverständlichen “Bildung für alle” Slogans haben und welche Komponenten da mit schwingen.

Ana · 10.11.2009 10:56 · #

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