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Die unerträgliche Leitigkeit des Ihren.

von am 28.11.2007 00:12, Rubrik Bildungspolitik

Uni, Vorlesung, Einleitung (in zweierlei Hinsicht)


Einleitend ein paar begleitende Worte. Dieser Leitartikel ist aufgeteilt in Einleitung, Überleitung und langer Leitung gegen Ende. Zunächst werde ich zur Einleitung hinleiten, um danach zur Überleitung weiterzuleiten.
So oder ähnlich spielen sich die meisten Vorlesungen leitender Lehrveranstaltungsleiter ab. Den gesamten Oktober verbringt man damit, sich lighte Einleitungsdis- und –exkurse auf Metaeinleitungsebene anzuhören (immerhin hat ja möglicherweise eine von 500 Personen die 1., 2. und auch 3. Stunde verpasst; gleiches Recht für alle!). Zum November überleitend beschäftigt man sich schließlich mit einleitenden und vorlesungsbegleitenden theoretischen Positionen namhafter Leute. Dabei stets die geheimnisvolle Verheißung auf „das nächste Mal“. „das nächste Mal“ wird gleichsam zum Topos des Glücks, des realitätsentrückten Paradieses, wo man der Leitmotivik des Vortragenden entgleitet.
In den ersten beiden Dezemberwochen wird schließlich der Funken einer Hoffnung geweckt, immerhin wird der Einleitungsdiskurs nur mehr begleitend erwähnt, während der Fokus auf der Überleitung liegt, die sich schon gegen Anfang der letzten halben Stunde abzeichnet. Damit niemand auf der Leitung steht, werden selbstverständlich Teile der einleitenden ersten Wochenstunden wiederholt.
Beim letzten Termin vor den Weihnachtsferien werden endlich die interessanten Inhalte der Vorlesung besprochen, wegen derer man sich im September überhaupt erst umständlich zum Computer gesetzt und stundenlang fieberhaft auf der Maus herumgeklickt hat, rauchend, trinkend (nicht essend, das könnte die Tastatur verkleben!), zum Server betend, weinend, schließlich lachend, wenn man endlich die Nachricht liest: „Sie sind bei (so und so vielen) Lehrveranstaltungen auf die TeilnehmerInnenliste gelangt :-).“ und der weise lächelnde Smiley die Erlösung aller Leiden bedeutet. Aber zu diesem Vorlesungstermin sind die meisten Studenten sowieso entweder krank oder haben die Hoffnung aufgegeben, jemals etwas über das besagte Thema zu erfahren.
Voller Tatendrang und neuer Energie setze ich mich also im Jänner, einen weiteren Versuch wagend, erneut in die Vorlesung. Sobald allerdings der Expositeur von unzähligen theoretischen Büchern begleitet in den Raum schreitet, schwant mir Übles. Als der Leiter zur wiederholten Einleitung verleitet wird, und sich durch die Exposition exponiert, implodiert mein gesamter mühsam zusammengesparter Eifer und ich geleite mich einleitungslos selbst aus dem Saal hinaus. Begleitungslos leite ich meine Schritte in Richtung Paradies. Das nächste Mal. Vielleicht.


juchhu, mein erster Blogeintrag!

können wir viell eine Kategorie Uni machen? Politisch ist das ja grad nicht…


Kommentare

gerne –

(…)

– und auch schon deinen artikel der neuen kategorie hinzugefügt. :-)

r. · 28.11.2007 11:41 · #

Ach, la Germ!

Ana · 28.11.2007 13:11 · #

dankee :)

Tamara · 28.11.2007 19:56 · #

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