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Kein Bier im Museumsquartier

von am 09.06.2009 14:34, Rubrik Leben


was wie ein lahmer wahlwerbespruch einer einschlägigen rechts-partei klingt, ist tatsächlich eine knappe zusammenfassung einer meldung von Standard.at wonach

Ab sofort […] im Hof des Wiener MQ nur noch Getränke konsumiert werden [dürfen], die dort gekauft wurden – Enzi-Sitzer rufen zum Protest auf

weil wir aerosols auch passionierte enzi-sitzer sind, rufen wir unsere leser auf bei Bring your own beer! mitzumachen und uns am 20. Juni um 18 Uhr lautstark im hof des MQ zuzuprosten.

cheers!


Kommentare

wenns nur das bier wär’ … ich glaube das ist ein äußerst unfreundlicher versuch der stadt wien verlorenes territorium für eine bestimmte klientel zurück zu erobern. sozusagen eine feindliche übernahme der allgemeinwiese.
zeitungen dürfen dort auch nicht mehr ausgetragen werden … von radfahren und jeglichem roller-spass ganz abgesehen.

die frage ist immer: wer gewinnt dadurch? wir kinder gehen sicher wieder leer aus!

St.Max · 09.06.2009 15:32 · #

tja, ich denke sogar die kolportierten initiatoren des verbots (also die ganze bandbreite die vorgeschlagen wurde: von Frau Stenzel bis hin zu den MQ-wirten) werden am ende zurückrudern müssen. wie jemand dem standard gegenüber gemeint hat: lieber mehr mülleimer aufstellen statt dosen verbieten — macht mehr sinn.

außerdem: das szenario ist wahrscheinlich das häufigste im MQ: man(n) geht mit zwei dosen hin und wenn die getrunken sind werden für den restlichen abend noch weitere drei bier in der kantine oder bei play.fm gekauft — was sicher nicht zum nachteil der wirte ist. im nüchternen zustand fällt sicher niemandem ein, sich einfach mal so ein € 3,50 bier plus becherpfand zu kaufen.

und mal abgesehen vom alk, warum das verbot für verkäufer? der augustin-verkäufer ist ja kein bettler, und die zeitung selber auch recht guter lesestoff für die wanne (obwohl ich gestehe den augustin eher selten zu kaufen). in prückl dürfen die menschen ja auch nimmer hab’ ich wo gelesen — dabei machen die ja niemandem konkurrenz.

wie so oft… time will tell!

Ich überlege gerade… vielleicht hat das ganze mit den pay-per-use WCs zu tun — weil jetzt alle zu den wirten aufs häusl gehen… die rache sozusagen, damit auch alle das gekaufte bier wieder “zurücklassen” und nicht mitgebrachtes :)

r. · 09.06.2009 17:00 · #

Die Frage stellt sich warum auf einem von Steuergeldern großzügig subventionierten öffentlichen Platz nur jene davon profitieren sollten, die in der Nähe ihr Geschäft betreiben? Eigentlich völlig absurd.

Ich glaube die ganze Sache zielt darauf ab, in Hinkunft eine gediegenere Klientel anzuziehen, für die dann Plätze vornehmlich an dem Tisch einer der vielen Lokale drumherum reserviert werden. Man braucht sich das Leopold Café gar nicht näher ansehen vom Enzi aus reicht es allemal, um die Extravaganz seines Publikums, einer verunglückten Mischung aus haute bourgoisie und Möchtegernboheme darin auszumachen. Jemand der mal eben so elf Euro für einen Long Island Icetea locker machen kann, vermengt sich bestimmt nicht gern mit einem Ottakringer Dosenbier saufenden Primitivling, der nur deshalb die Universität besuchen darf, weil neuerdings die Studiengebühren abgeschafft wurden.

Das Museumsquartier hatte immer schon einen Anstrich von künstlertümelnder Elite. Man muss aber sagen: Leider nicht zu Recht:
Das Mumok ist was seine Dauerexponate betrifft eine absolute Nullnummer in der niemand auch nur einen Fuß setzten würde, gäbe es nicht ab und an eine gelungene Ausstellung (die aber man wird es ahnen nicht mehr als einen Stock des Museums in Anspruch nimmt).
Die Kantine gleich vis a vis besticht zwar durch ihre kulinarischen Vorzüge, zeigt aber bei den Preisen wem diese Qualität vorbehalten wird. Und zu Guter letzt [wobei man noch den Dschungel, die Kunsthalle, das Leopold(diesmal) Museum und das eine Lokal, dessen Namen ich vergessen habe ähnlich analysieren könnte] ist da noch dieses Play FM, ein Lokal dessen Räumlichkeit(en) meiner ehemaligen Speisekammer entsprechen und in dem mit den abscheulichsten Klängen elektronischer Musik herumexperimentiert wird…

das MQ – eigentlich ein Unort!

[Bevor mich irgendwelche Schmach trifft: Ich habe sowohl in den heiligen Hallen des Leopoldcafés einen Long Island Eistee getrunken, in der Kantine gespeist und ein Ottakringer Bier auf dem heiß dikutierten Platz des MQ getrunken]

Ana · 11.06.2009 13:26 · #

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