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Provinz ist....

von am 08.08.2007 02:21, Rubrik

…wo WIR sind


Das Universum ist eine Provinz. Ein paar Planeten, ein bisschen intrastellarer Müll, hie und da etwas Antimaterie und mittendrinnen auch eine Handvoll Menschen. Von intelligentem Leben jedoch keine Spur.

Nicht die geringste.

Wer mutig ist, der möge sich diesen “Link” zu Gemüte führen:

http://video.google.com/videoplay?docid=1598174198017667001


Kommentare

Hey, was willst du? Bei den Befragten handelt es sich um Amerikaner! Zwischen New York und Los Angeles nach intelligentem Leben zu suchen ist ungefähr so sinnvoll, wie der Versuch, ein Krokodil zu melken. Immerhin haben die Bush zwei Mal gewählt. Umgekehrt gilt aber auch: Nur weil bei Amerikanern der Intelligenznachweis nicht gelingt, bedeutet dies noch lange nicht, dass damit der Nachweis für die Nichtexistenz von intelligentem Leben schlechthin erbracht worden wäre. Ebensogut könnte ich die Behauptung aufstellen, dass es keine Säugetiere gibt, weil Krokodile keine Milch geben.

Im Ãœbrigen haben mich die fundierten Antworten sehr überrascht. Befragt wurde wohl die US Bildungselite. Immerhin bezeichnte jede Antwort ausnahmslos bestehende Staaten. Vermutlich wurden zudem die Antworten vorselektiert. Jene, die auf “Atlantis”, “Susie” oder “BSE” lauteten, wurden wohl nachsichtgerweise herausgeschnitten.

Zufallsgast · 08.08.2007 09:31 · #

Moment, moment. Dummheit ist kein ausschließlich Amerikanisches Problem. Ich würde sogar soweit gehen es ein durch und durch Europäisches zu nennem. Dieses you-toubesche Fallbeispiel ist nur ein weiters Analogon zu den etlichen Fettnäpfen in die Deutsche, Franzosen und Italiener jährlich treten. Nur unsrere Alte-Welt Präpotenz versucht uns etwas anderes weiß zu machen, weil Europa die 3. Geige spielt.

Klar, die auf Ãœbersee hinken mangels Geographie Kenntnisse etwas nach, aber was ist mit der Börse? Davon könnte sich der Rest der Welt eine gehörige Scheibe abschneiden. Und da ist noch eine Menge mehr, die jenseits des Atlantiks besser läuft als hier….

In Summa summarum sind wir alle gleich provinziell

Ana · 09.08.2007 03:56 · #

@ ana

1. Buchstabiere: I-R-O-N-I-E

2. Was mit der Börse ist? Na, sag schon, warum funktioniert Wall Street besser als die anderen Börsen? Hä? Was sind die volkswirtschaftlichen, machtpolitischen und strategischen Effekte des Umstandes, dass der Dollar die Funktion einer Weltleitwährung hat? Worin genau besteht die Rolle einer Weltleitwährung? Ist diese Rolle durch irgendetwas bedroht? Kann es sein, dass diese Rolle des $ für die USA derart wichtig ist, dass sie notfalls auch militärisch verteidigt wird?
Beantworte diese Fragen oder halte dich an Dieter Nuhr: “Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten!”

Zufallsgast · 10.08.2007 01:52 · #

Ich glaube man muss nicht Wirtschaft studieren, um die Frage zu beantworten was für eine Bedeutung die Weltleitwährung des Dollers für die US Amerikaner hat. Man hat auf dem internationalen Markt die besten Chancen. Der Doller befindet sich in dieser profitablen Stellung, da die Amis weltweit halt die meisten Kapital und Gütergeschäfte haben. Rentabel, weil ja keine Umtauschkosten für sie anfallen. Damit das auch weiterhin betsehen bleibt, muss gelegentlich Krieg geführt werden – Waffen und Öl sind gute Geschäfte und werden, so ich mich nicht täusche in Doller gekauft und ausgegeben (Petroldollar oder so ähnlich). Ganz schön ironisch, was? Doller als Transaktinswährung also. Beansprucht gewagt ausgedrückt schon so was wie eine Monopolstellung der Doller.

Der Iran ist deshalb auch der schlimmste Feind, der Amerikaner, da sie in Kish eine Ölbörse planen, um den Amis die Kunden abzuschwatzen. Ganz schön gewieft, aber auch keine Kunst, so man über die nötigen Rohstoffe verfügt. Das könnte den Doller in eine Krise bringen von der er sich nur durch eine erneute Invasion (next Contry to invade!) erholen könnte. Aber auch der Euro in unsrem schönen Europa hat gute Karten, rangiert sogar auf Platz 2 der Weltleitwährung.

Mir ist schon klar was Du meinst. Nur welcher Gedanke mir an der Börse gefällt, ist jener, dass man egal wie wenig oder wieviel Kapital man selbst hat, immer etwas aufbauen kann bzw irgendwo einsteigen kann (…ob dass dann fruchtet ist eine andere Sache, ja, ja). In Europa benötigt man dazu einen Kredit, der nur durch Sicherheit und Stabilität desjenigen der diesen beantragt, gewährleistet.

Es war vielleicht nicht selbstredend, dass ich diesen Gedanken bezüglich Börse vorrausgeschickt habe, da gesteh ich meine Fahrlässigkeit ein. Aber ich lasse mir weder von Dir noch Dieter Nuhr den Mund, pardon die Fresse verbieten. Das ist so gar nicht der “Bon ton” und fast schon ein wie ich meine unbegründeter Affront. Aber jeder muss für sich entscheiden was er zu seinem Gegenüber sagt und ich will jetzt nicht einen auf moralinsaure Pädagogik machen. Trotzedem Zufallsgast: Ein anderes Diskussionklima wär mir lieber:)

Ana · 10.08.2007 03:41 · #

Ups, es heißt zu Deutsch ebenfalls Dollar und nicht Doller. Mea culpa!

Ana · 10.08.2007 05:41 · #

Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten!

Umgangsformen sind das hier…
Da geh’ ich doch lieber in Urlaub.

davus · 10.08.2007 22:36 · #


Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten!

Genau unter dem Motto schreiben doch die Schöpfer der Blog-Einträge hier. Wenn ich euch zudem erinnern darf welche Umgangsformen IHR teilweise hier gepflegt hab! (sorry bin zu faul zu zitieren, aber blendet mal euren eigenen Kommentare aus, und überfliegt die handvoll übriggebliebenen, ihr werdet sicher fündig.)
Ich glaube auch, daß das zitieren von Dieter Nuhr keine schlechte Umgangsform ist, sondern eine Botschaft übermitteln sollte, die eben mit diesem Zitat nunmal sehr treffend formuliert war: ja meine liebe bloggemeinde: es gibt Menschen auf dieser Erde, die tatsächlich manche Dinge besser können, verstehen und wissen als ihr. Nehmt es Ihnen bitte nicht übel wenn sie euch dies nicht – gestreckt mit Puderzucker – in den Arsch blasen; ihr seid ja sonst nicht so zimperlich!

ps: basierend auf meiner langjährigen erfahrung auf blog.davus.it ergeben schätzungen, daß auf diesen Kommentar zu 99% herablassend/agressiv geantwortet wird – und zwar schon innerhalb der nächsten 24h ;) und bitte wartet jetzt nicht absichtlich ja ;op

simon · 12.08.2007 14:58 · #

@ Ana,

Ich will jetzt nicht behaupten, dass du den Wesenskern der $-Problematik erfasst hast, aber deine Erkenntnis weist im weitesten Sinn schon in die richtige Richtung. Insofern ist dein Post schon eine der positiveren Überraschungen. Als Hinweis nur so viel: Der Wegfall der Tansaktionskosten ist unter den vielen Effekten noch der unwichtigste. Für Transaktionskosten allein führt man keine Kriege. Nicht einmal Dabbelju.

@ Gewinsel um den “guten” Ton

Na ja, ich hätte auch sagen können: “In einer Demokratie darf jeder zu jedem Thema seine eigene Meinung haben. Er muss aber nicht.” Wäre subtiler gewesen und auf das Selbe hinausgelaufen. Hätte aber jemand, der schon meinen Hinweis auf das verwendete Stilmittel der Ironie mit der falschen Thematik in Verbindung bringt, niemals verstanden. Und im Zweifel zwischen größtmöglicher Klarheit und der Rücksichtnahme auf irgendwelche überzüchtete persönliche Befindlichkeiten entscheide ich mich für die Klarheit. Die Welt ist ohnehin schon voller Missverstädnisse.

Zufallsgast · 13.08.2007 03:29 · #

Also wirklich. Transaktionswährung als Kriegsmotivation. Das war nun wirklich nicht gemeint. Transaktionswährung ist nur eine Parzelle im Sud der Weltleitwährung und fällt auf die ausbleibenden Umtauschkosten zurück… Das geht auch aus meinem Kommentar hervor will ich mienen.

Zudem weist mein Blogeintrag ein durch und durch ironisches Naturelle auf. Also weiß ich nicht wo das Verständnisproblem bezüglich I – R – O – N – I – E liegt. Ich fand Deinen Kommentar für meinen Geschmack nur etwas zu trotzig und zugegeben etwas kindisch. Habe mich aber bemüht ganz nüchtern darauf einzugehen. Lasse mir halt nicht die Fresse verbieten. Von niemanden. Denn gestezt dem Fall ich hätte keine Ahnung; wäre es zutiefst kontraproduktiv ebendiese zu halten, da man ja sonst nix dazulernt. Oder täusch ich mich da?

Ebensowenig habe ich je den Anspruch erhoben eine Koryphäe auf dem Gebiet des Dollars zu sein. Der aufmerksame Leser wird bei genauer Lektüre ersehen, dass ich nur mit einigen Eigenschäften des Prinzips der Börse sympathisiere. Und ich finde, das ist mein gutes Recht.

@ Simon: Die meisten meiner Kommentare dieses Blogs sind vielleicht bissig, aber nicht beleidigend. Ich habe mich bis dato nie erdreistet jemanden den Mund zu verbieten. Das wäre immens destruktiv. Meine Artikel leben davon, dass sich gewisse Menschen daran stören. Und siehe da was nur ein paar Zeilen schon intus haben:)
Du kannst weiterhin sagen was Du willst – immer und überall, denn wie gesagt: Fresse halten gilt nicht!!!

Ana · 13.08.2007 12:50 · #

@ Ana

“Also wirklich. Transaktionswährung als Kriegsmotivation. Das war nun wirklich nicht gemeint. Transaktionswährung ist nur eine Parzelle im Sud der Weltleitwährung und fällt auf die ausbleibenden Umtauschkosten zurück… Das geht auch aus meinem Kommentar hervor will ich mienen.”

Na, dann will ich mir deinen Kommentar mal ansehen.

“Ich glaube man muss nicht Wirtschaft studieren, um die Frage zu beantworten was für eine Bedeutung die Weltleitwährung des Dollers für die US Amerikaner hat. Man hat auf dem internationalen Markt die besten Chancen. Der Doller befindet sich in dieser profitablen Stellung, da die Amis weltweit halt die meisten Kapital und Gütergeschäfte haben.”

Was soll das denn in diesem Zusammenhang heißen? Der Umstand allein, dass die Amis die “meisten Kapital und Dienstleistungsgeschäfte haben” hat für sich genommen noch überhaupt keine einschlägige Auswirkung. Ganz abgesehen davon, dass diese deine Formulierung (die meisten Kapital und Dienstleistungsgeschäfte haben) so schwammig ist, dass nicht klar ist, was genau du damit damit meinst.

“Rentabel, weil ja keine Umtauschkosten für sie anfallen.”

Nenn die Transaktionskosten meinetwegen Umtauschkosten. Mir egal wie du das Kind nennst. In der Sache selbst ändert sich grad mal gar nix: Der Wegfall der Umtauschkosten sind eben noch der am wenigsten wichtige Effekt des $ als Weltleitwährung. Für eingesparte Umtauschkosten führt man keine Kriege. Andere Auswirkungen sind da unendlich wichtiger. Kleiner Tip: Was ist mit dem doppelten Defizit? Warum können sich die Amis das leisten? Warum könnte sich keine andere Volkswirtschaft das leisten? Schon mal darüber nachgedacht?

“Waffen und Öl sind gute Geschäfte und werden, so ich mich nicht täusche in Doller gekauft und ausgegeben (Petroldollar oder so ähnlich).”

Nur Waffen und Öl? Also, Junge, wenn es nur Waffen und Öl wären, so hätte dies noch keine besonderen Auswirkungen auf die Weltfinanzverfassung. Nein, entscheidend ist etwas gaaaanz anderes.

“Ganz schön ironisch, was? Doller als Transaktinswährung also. Beansprucht gewagt ausgedrückt schon so was wie eine Monopolstellung der Doller.”

Was’n das jetzt wieder für eine Formulierung? Was genau verstehst du unter “Monopolstellung des DollEr”? Und falls du nur falsch formulierst und das Richtige meinst: Was genau ist die AUSWIRKUNG dieser “Monopolstellung”?

“Der Iran ist deshalb auch der schlimmste Feind, der Amerikaner, da sie in Kish eine Ölbörse planen,”

Das ist richtig. Aber nur der Umstand, dass es sich dabei um irgend eine weitere Ölbörse handelt, wäre den Amis schnurzpiepegal. Es geht dabei um eine besondere Ölbörse. Was ist denn das Besondere an dieser Ölbörse? Naaaaa? Das weißt du sicher! Bist ja sonst so neunmalklug. Wenn du das weißt, bist du nämlich ganz nah an den Antworten auf all unsere Fragen.

“um den Amis die Kunden abzuschwatzen.”

Lach! Ach du meinst, damit die bösen Chinesen iranisches statt texanisches Öl kaufen? Weil sonst die armen Texaner auf ihrem Öl sitzen bleiben würden? Kann ja sein, dass die Amis von nun an zu Energiesparweltmeistern werden, so dass sie ihr eigenes Öl nicht mehr brauchen, oder? Und dann sollen es gefälligst die Chinesen schlucken! Und wehe sie schlucken es nicht, weil sie sich schon bei den Mullahs bedient haben! Dann wird Dabbelju nämlich ungehalten und schickt den Mullahs sofort seine Cruise Missiles.

“Ganz schön gewieft, aber auch keine Kunst, so man über die nötigen Rohstoffe verfügt.”

Sehr gewieft. Sogar so gewieft, dass nicht einmal du durchschaust, was da vor sich geht.

“Das könnte den Doller in eine Krise bringen von der er sich nur durch eine erneute Invasion (next Contry to invade!) erholen könnte.”

In was für eine ERNEUTE Krise denn? Gab es denn schon einmal so eine Krise? Beschreib doch deine Krise? Wie genau würde sie aussehen? Es nämlich die ART der Krise, die in diesem Zusammenhang interessant wäre. Und eine solche hat es seit dem Zusammenbruch des britischen Kolonialreiches noch nie gegeben. Nur wären die Schockwellen heute noch um ein vielfaches größer, da die Amis heute beim Rest der Welt mehr verschuldet sind, als es die Briten je waren.

“Aber auch der Euro in unsrem schönen Europa hat gute Karten, rangiert sogar auf Platz 2 der Weltleitwährung.”

Hä? Der Dollar IST die Weltleitwährung! Der € rangiert also auf Platz 2 des… DOLLAR? Und Pepsi rangiert auf Platz 2 con Coca Cola oder was? Junge, Junge!

Zufallsgast · 14.08.2007 07:42 · #

Ok, dann versuch ich das alles mal anders zu erklären. Zuallererst einmal bin ich nicht neunmalklug, sondern schreibe über Dinge, die meinem Bildungs – bzw Erfahrungshorizont entsprechen. Und auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, will ich nochmal vorausschicken keine Weltwirtschaft oder Dollarkoryphäe zu sein. Lediglich habe ich versucht auf Deine Fragen Antwort zu geben, wenn auch wie Du sagst das ganze für Dich schwammig ausgefallen ist.

Again:

Der Dollar ist meines Wissens die bedeutendste Währung weltweit. Man kann mit ihr international auf Shoppingtour gehen und beispielsweise Rohstoffe einkaufen. Die Bedeutung einer solchen Weltleitwährung wie sie der Dollar hat, kann man – glaub ich als Nichtökonomin – sehr wohl an Transaktionskosten ablesen. Denn da diese für die Amerikaner ausbleiben, geht ihnen ihr gutes Geld bei Transaktionen nicht verlustig, wenn sie diese mit Ländern durchführen, die eine andere Währung haben. Das ist profitabel möchte ich meinen, aber und da gebe ich Dir Recht nur eine der vielen positiven Begleiterscheinungen des Dollars als Weltleitwährung.

Ein weiteres Indiz weshalb der Dollar den Status einer Weltleitwährung erlangt hat, sind meines Erachtens die Kapital und vor allem Gütergeschäfte der Amerikaner. Zu den Kapitalgeschäften gehört u.a. der Einkauf von Währungen (=Devisenhandel glaub ich) oder Wertpapieren. Sagen wir ich bin amerikanischer Spekulant und ahne, dass dem Dollar in den nächsten 365 Tagen ein inflationäres Schicksal blüht. Dann mach ich mich darauf und dran gen Fernost und kaufe den Yen ein. Mein Angebot ist meinethalben 1 Dollar für 10 Yen. Wenn der Verkäufer einwilligt: Gut. Und ich darf kaufen. Steigt nun der Yen in seinem Wert, habe ich Gewinn gemacht, egal ob meine eigene Währung dadurch sinkt. Für den Dollar als Weltleitwährung hat das nur eine marginale Bedeutung über die ich nur spekulieren kann.

Interessanter wird es bei den Gütergeschäften. Die Amerikaner oder genauer Angloamerikaner sind seit jeher darauf bedacht Waren einzukaufen und weil sie eine von den ersten Großmächten der Neuzeit waren (und heute womöglich noch sind) die international am fleißigsten Güter, also Waren einkauften,(das kann jetzt Kaffee, Erdöl oder Mais sein) hat sich ihre Währung als internationales Zahlungsmittel durchgesetzt. Sehr paraktisch muss man sagen, aber auch irgendwie nachvollziehbar. Dieses Bestreben in anderen Ländern auf Shoppintour zu gehen, rührt vielleicht daher, dass Amerika als Melting Pot bereits indirekt (durch die verschiedenen Ethnien bzw. Völker) global vernetzt war. Durch die exzessiv betriebene amerikanische Krämerszunft, konnte sich auch mein ich die Englische Sprache so stark durchsetzten. Heute sprechen wir davon als “Globalesisch”. Die Welt rückt also zusammen oder eben nur näher an Amerika heran.

Aber zurück zu dem, was ich unter Gütergeschäfte verstehe:
Wenn die Amis nun nehmen wir mal an in Kolumbien ausnahmsweise mal nicht Koks ;) sondern Kaffee kaufen, weil sie der Ansicht sind, das könnte ein gutes Geschäft werden, wird der erfahrene Kaufmann den Kolumbianern ein Angebot machen und einen fixen Preis ausmachen. Gelingt es ihnen, dass die Kolumbianer einwilligen, wird den Amerikanern der Kaffee immer um sagen wir mal 10 Dollar verkauft werden, egal wie viel Wert das Produkt in futuro haben wird. Damit sich die Kolumbianer auch daran halten, zahlen ihnen die Käufer meinetwegen 100 000 Dollar. Steigt der Kaffee in seinem Wert, haben die Käufer Gewinn gemacht, fällt jedoch das Produkt unter die 10 Dollar Grenze, dann haben wir es mit dem doppelten Defizit zu tun so glaub ich. Warum sich die Amerikaner diesen „Luxus“ leisten können, darüber kann ich nur spekulieren. Vielleicht geht das darauf zurück, dass sie eben vorher Kapitalgeschäfte gemacht haben und es ihnen dann sogar zu Gute kommt, dass der Dollar schwächelt??? Aber Du scheinst das wohl besser zu wissen, nur willst Du mir und der übrigen Leserschaft das vorenthalten und lieber unreif demontieren.

Kommen wir nun auf den Iran zu sprechen. Ich glaube tatsächlich zu wissen, warum Kish so eine große Bedrohung für den Dollar als Weltleitwährung darstellt. Die „Mullahs“ planen nämlich wie ich gehört habe, den Ölhandel im asiatischen Raum in Euro abzurechnen. Das würde eben diese Monopolstellung des Dollars im Handel gefährden. Monopolstellung im Sinne von „Einzigartigkeit eines Zahlungsmittels“ , eben einer Weltleitwährung. Einerseits ist der Ausdruck Monopolstellung gewagt – wie ich bereits in meinem ersten Kommentar angeführt habe – da in einem solchen Falle die Konkurrenz ausbleibt. Wer wird es wohl mit einem Monopol aufnehmen? Andererseits ist dieser Terminus durchaus zulässig, da er die Tragweite des Dollars als Weltleitwährung erfasst. Die Amerikaner geben den Ton an, die Währung, die Sprache und den modus vivendi z.T. – das steht außer Frage, aber ohne Klaviatur (den Rest der Welt) gestaltet sich das schwierig.
Den Euro haben ich deshalb auf Rang 2 einer potentiellen Rangliste für Weltleitwährungen gestellt, weil er in meinen Augen durch Kish gute Karten hätte.

Gesetzt dem Fall die Amerikaner werden nun wie Du sagst zu Energiesparweltmeistern. Dann ist das so ziemlich das Beste was ihnen passieren kann, wenn sich entgegen meiner eigentlichen (privaten) Annahme, die Kish – Börse etabliert. Dann haben sie sich Vormachtstellung gesichert – weil immerhin sie dann das Patent, das die „Welt retten“ kann in der Hand haben. Und ich sage bewusst Patent. Wobei wir natürlich davon ausgehen müssen, dass Kish auch eine reelle Bedrohung darstellt, ansonsten stellt sich hier die Frage ums Kranken der Vormachtstellung nicht. Es verschiebt sich also nur geringfügig der Winkel. In meinen Augen natürlich.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte darüber verlieren, was ich mit Krise gemeint habe. Ich dachte dabei ausschließlich an das so genannte Bretton – Woods System, das Mitte der vierziger Jahre rund um John Maynard Keynes und Harry Dexter White aus der Taufe gehoben wurde. Ich kann Dir jetzt nicht alle Eigenschaften dieses Systems aufzählen, aber soviel ich weiß entschied man sich damals die Pläne von Dexter White zu realisieren in dessen Zentrum der Us Dollar stand. Im Vergleich zu anderen Währungen, hatte der Doller eine günstigere Stellung. Ich glaube weil er selbstständig war und die anderen nicht. (Erster oder gar schon zweiter Schritt zu Weltleitwährung? Möglich.) Es ging hier vorrangig, wenn nicht ausschließlich um den Einkauf von Gold. Oder war es der Umtausch des Dollars in Gold?
Wie auch immer. Jedenfalls brach dieses System zusammen als Anfang der Siebziger Jahre Nixon verlauten ließ, dass Dollar nicht mehr in Gold umgetauscht wird. Am internationalen Markt entstanden infolge dessen Zweifel an der Potenz des Dollars als Weltleitwährung. Vielleicht könnte heutzutage vergleichbares passieren, wenn Öl im Iran nicht mehr in Dollar eingekauft wird. Man beachte bitte das „vielleicht“ in diesem Kommentar und den Konjunktiv („könnte) im ersten Kommentar.

So, das ist alles was ich dazu zu sagen habe. Wenn Du genaueres wissen willst, frag einen Wirtschaft und oder Finanzexperten bzw schreib Wirtschaft ein. Mir egal. Ich behalte meine gewisse eine Sympathie zu der Amerikanischen Börse. So long

Ana · 15.08.2007 06:06 · #

Na ja, ist ja nicht alles falsch, was du schreibst. Nur dein eigentlichen Kern des Problems gehen deine Ausführungen vorbei. Ich werde gleich erklären, warum.

Vorab zum Zusammebruch des Bretton Woods Systems. Dies war eine Krise der internationalen Finanzarchitektur. Es war KEINE Krise des $. Dieser ging sogar gestärkt daraus hervor. Durch die Sistierung der Golddeckung war nunmehr nicht das Gold, sondern eben der $ selbst die Referenzgröße für die Weltwirtschaft. Erst dieser Umstand war die Voraussetzung für die heute so starke Stellung des $ und die Ausnahmestellung der US Volkswirtschaft.

Die heutigen Auswirkungen sind folgende:

Ãœblicherweise wird die innere und äußere Stabilität einer Währung durch die zuständige Notenbank gesteuert. Droht Inflation oder ein Verfall der Währung im Vergleich zu anderen Währungen, wird das Geld auf den Märkten durch höhere Zinsen verknappt und umgekehrt. Höhere Zinsen sind zwar Gift für die Konjunktur, aber langfristig immer noch das kleinere Ãœbel gegenüber einer möglichen Inflationsspirale. Dies gilt für alle Währungen – bis auf den $. der ist von diesem Spiel: Stabilität durch Zinspolitik ausgenommen.

Warum?

Aus drei Gründen:

1. Weil so gut wie der gesamte internationale Austausch von Waren und Diensleistungen in $ abgewickelt wird (und hier ist vor allem wichtig: Nicht nur der Handel mit den US, sondern vor allem der Handel zwischen Drittländern) kann den Amerikanern der Außenwert der eigenen Währung wurscht sein. Die Amis können den $ auch ins Bodenlose fallen lassen, indem sie die Zinsen bewusst nicht erhöhen – das Problem haben jedenfalls nicht die Amis selbst dabei…

2. Ein weiterer Grund ist aber noch viiiiiel wichtiger:
Ausbleibende Zinserhöhungen münden in Inflation. Dies deshalb, weil am Markt zu viel Liquidität, gemessen an den Produktionskapazitäten der Volkswirtschaft, herrscht. Die Nachfrage steigt, ohne dass die erhöhte Nachfrage durch die Menge der erzeugten Güter befriedigt werden kann. Die Folge: Die zu wenigen Güter werden eben teuerer —-> Inflation.
Dies aber gilt nicht für die USA. Die importieren einfach die Differenz. Deshalb das außerordentliche strukturelle Außenhandelsbilanzdefizit von nahezu 900 Mrd. $ p.a. Dies bedeutet, dass die Amis Waren und Dienstleistungen im Wert von 900 Mrd. $ mehr importieren als exportieren. Jährlich. Da also diese Güter und Diensleistungen nicht durch eigene Güter und Dienstleistungen abgegolten werden, führt dies faktisch zu einem Wohlstandsverlust im Rest der Welt und zu einem Wohlstandsgewinn in den USA. Es ist Leistung ohne Gegenseistung, so als ob du ein Gehalt bekommen würdest ohne zu arbeiten.
Dies ist aber nur für die Amis möglich. bei anderen Volkswirtschaften greift in solchen Fällen ein Korrekturmechanismus, der für die USA nicht greift:
Habe ich ein Außenhandelsdefizit, so nimmt an den Finanzmärkten das Angebot an meiner Währung zu (ich habe die Leistungen in letzter Konsequenz mit meiner Währung bezahlt), während die Nachfrage nach meiner Währung abnimmt (keiner braucht meine Währung, weil er bei mir ja nicht einkauft und deshalb meine Währung nicht braucht um zu bezahlen). Und geringe Nachfrage bei hohem Angebot bedeutet —-> Verfall der eigenen Währung. Damit werden bei mir zu Hause ausländische Waren teuerer, inländische Waren im Ausland billiger, bis es zu einem erneuten Ausgleich kommt.
Un jetzt der ultimative KNACKPUNKT: Dieses Gesetz gilt für alle. Bis auf den $. Die Nachfrage nach $ wird nämlich nicht durch den bilateralen Handel USA <-> andere Länder bestimmt. Nachfrage nach $ besteht IMMER. Alle Länder (Nationalbanken und große Unternehmen) sind gezwungen, große $ Bestände zu halten, selbst wenn sie mit den USA GAR keinen Handel betreiben. Dies deshalb, weil auch der Handel zwischen DRITTLÄNDERN in $ abgewickelt wird. Wenn China nach Russland exportiert wird in $ bezahlt. Das ist der Grund dafür, dass sich derzeit ca 75% der weltweiten $ Bestände außerhalb der USA befinden. Das ist also der EIGENTLICHE Vorteil einer Weltleitwährung. Die Amis können importieren, ohne das Äquivalent exportieren zu müssen und ohne dass dabei die eigene Kaufkraft ins Bodenlose fällt. Sie können konsumieren ohne zu investieren. Sie können einkaufen ohne zu arbeiten.

3. Es gibt noch eine dritte, geradezu perverse Auswirkung: Da die überschüssigen Dollarreserven ohnehin gehalten werden müssen, werden sie geparkt, bzw. reinvestiert.
WO?
Natürlich dort, wo der $ zu Hause ist. Ich reinvestiere meine Gewinne aus dem internatinalen Handel nicht bei mir zu Hause (wie es eigentlich üblich wäre). Denn dann müsste ich die $ Bestände ja in meine eigene Währung umtauschen. Ich brauch aber langfristig nicht meine Währung, sondern $. Um mir die Umtauschkosten zu sparen, investiere ich mein Geld eben in der Wall Street. Und so kommt es zu einem enormen Kapitalzufluss von der ganzen Welt in die US Volkswirtschaft. Auf diese Weise wird der US Volkswirtschaft zusätzlich Liquifität zugeführt und dem Rest der Welt zusätzlich entzogen. Und das Ganze ohne Inflationsgefahr und ohne Gefahr für die äußere Stabilität für den $. Reichtum, der in der gesamten Welt erwirtschaftet wurde und für den die USA keinen einzigen Finger krumm gemacht haben, kumuliert sich wieder in den USA.

Durch dieses System kann ich also in den USA die Zinsen viel niedriger halten als nötig. Die Konjunktur wird auf diese Weise künstlich hoch gehalten. Finanziert wird das Ganze vom Rest der Welt, der zudem noch seine eigenen Gewinne brav in den USA abliefert. Es ist dies die Beschreibung einer parassitären Volkswirtschaft, die sich der weltweite Hegemon derzeit hält. Und dies ist Grund genug, um dieses System, das auf dem $ als Weltlkeitwährung basiert, nötigenfalls mit mitlitärischer Gewalt aufrechtzuerhalten.

Zufallsgast · 16.08.2007 00:45 · #

Äußerst Schlüssig. Und es dürfte wohl besonders blauäugig klingen, wenn ich ein Embargo für einige US Güter vorschlagen würde…

Was mich an der Sache noch interessiert ist: Wenn der Euro dem Dollar in punkto Weltleitwährung den Rang abliefe, wäre die Eu dann in derselben Position wie die USA heute? Was ich meine, wäre dann die Aussage “Das ist also der EIGENTLICHE Vorteil einer Weltleitwährung. Die Amis können importieren, ohne das Äquivalent exportieren zu müssen und ohne dass dabei die eigene Kaufkraft ins Bodenlose fällt. Sie können konsumieren ohne zu investieren. Sie können einkaufen ohne zu arbeiten.” [sic!] auf die EU übertragen noch zulässig? Oder gilt das nur in dem speziellen Fall des Dollars? Nur so um das kleinere Ãœbel abzuwägen.

Ana · 16.08.2007 04:08 · #

@ Ana

Das hast du ganz richtig erkannt: Wäre der € die Weltleitwährung, so wäre die EU in der Position der USA.

Nur ist das Szenario € als Weltleitwährung sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, dass es in Zunkunft zwei etwa gleich starke Weltleitwährungen geben wird, die in Konkurrenz zueinander stehen werden: Den € und den $. Dabei würden sich wohl Einflusssphären herauskristallisieren. So würde der Handel in Südamerika wohl weiterhin in $ abgewickelt werden. In Afrika würde sich wohl eher der € durchsetzen. Und im Rest der Welt, würde man wohl bei jedem einzelnen Geschäft anlassfallbezogen über € oder über $ abrechnen. Die Vorherrschaft des $ wäre dabei gebrochen, ohne dass an seine Stelle eine neue Währung treten würde, die ihrerseits alles dominiert.

Diese Entwicklung wäre eine Gesunde. Die Gesetzmäßigkeiten des Geld – und Kapitalmarktes würden auch für den $ wieder gelten. Sind die $ Zinsen zu niedrig, fällt der $. Fällt der $, werden mehr Geschäfte in € abgewickelt, weil der Verkäufer seine Ware nicht gegen eine fallende Währung verkaufen wird. Dadurch wird weniger $ gebraucht, das Angebot an $ steigt, die Nachfrage sinkt, der $ fällt nun erst recht und die Spirale beginnt von vorn. So muss die Fed bei ihren Zinsentscheidungen wieder Geldwertstabilitätsüberlegungen berücksichtigen. Dasselbe würde spiegelverkehrt für den € gelten.

Aber selbst diese Entwicklung (d.h. € und $ teilen sich die Welt) wird nur sehr langfristig Platz greifen. Mit einem Bedeutungsschwund des $ würde nämlich auch ein rapider Verfall desselben Hand in Hand gehen. Daran haben aber nicht nur die Amis kein Interesse. Daran haben zusätzlich noch all jene kein Interesse, die in $-Werten investiert sind. Die hätten nämlich plötzlich keine Werte, sondern nur mehr grün bedrucktes Papier in der Hand. Und das sind bei Gott nicht nur Amis. Erinnere dich daran, dass 75% der $ Bestände sich im Ausland befinden und zudem Geld aus der gesamten Welt in der Wall Street liegt. Deshalb gibt es nach wie vor eine sehr breite Interessenfront, die an der derzeitigen Rolle des $ nichts ändern möchte.

Zufallsgast · 16.08.2007 05:22 · #

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