“ Die finden dann Hitler nicht so schrecklich", meint Innenministerin Fekter “wenn der so ist wie die Innenministerin.” — mit “die” meint die Innenministerin junge ÖsterreicherInnen, und adressiert war die Feststellung Kritik an die grüne Abgeordnete Alev Korun die im Zusammenhang mit dem Fall Zogaj aus einem Brief eines Bürgers an das Innenministerium zitierte, in dem der Absender wenig Unterschied zwischen dem Abtransport “gut integrierter Menschen” aus der “Ostmark” zwischen 1938-45 und zeitgenössischen Praktiken und Ansichten zur Fremdenpolitik gesehen hatte.
Fekter empörte sich im Parlamentsplenum darüber, dass die Arbeit ihres Ministeriums so in die Nähe der NS-Regimes gerückt wurde und verlangte eine Entschuldigung von den Grünen. Aber Fekters Empörung war durchaus nicht die erste Reaktion auf die Aussage der türkischstämmigen Korun — vorher noch kam aus den Reihen der ÖVP Abgeordneten ein typisch österreichischer Schnellschuss: Warum Korun denn überhaupt nach Österreich gekommen sei, wenn es ihr hier nicht gefalle? wollte der Abgeordnete Erwin Hornek wissen (und musste sich im dann wiederum für seinen Sager entschuldigen).
Horneks Frage macht zynisch betrachtet durchaus Sinn. Angenommen er oder sie könnte es sich aussuchen, welcher Nicht-Österreicher oder nicht-Österreicherin würde schon gerne in einem Land leben in dem Ausländer pauschal als “kriminelle Horden, die über uns [Inländer] herfallen” (o-Ton FPÖ) bezeichnet werden und in dem man allen ernstes Hitler als Maßstab hernimmt und sich bemüht gerade nicht “so schrecklich” zu handeln wie der?