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Der Apfel im Schwein

von am 16.02.2014 17:24, Rubrik

Das “Wort” zum Wochenende


Dass man älter wird, bemerkt man in jungen Jahren bekanntlich an der unangenehmen Tatsache, dass der Kater immer schlimmer, die Partys aber dafür immer seltener werden. Und wenn es erst einmal soweit ist, lebt man plötzlich – mit nicht einmal 30 Jahren – in einer Welt, die man nicht mehr versteht.

Warum werden Rundfunkgebühren eigentlich in Deutschland auch bei völlig Mittellosen auf Hartz IV Niveau abgebucht, wenn die Öffentlich-Rechtlichen sowieso nur ihr immer gleiches Rentnerprogramm abspulen, das träge zwischen Tatort und skandinavischen Krimis oszilliert? Man könnte bei so viel “Zwangsabgaben” fast den Eindruck bekommen, dass man nach der Wende, die DDR nicht wirklich abgeschafft, sondern bloß gewaltsam in die bundesdeutsche Bürokratie hineinpresst hat wie einen Apfel in ein totes Ferkelmaul. Eigentlich ein schönes Bild, wenn man so bedenkt. Es würde sich glatt als neue Prägung für die deutsche Zwei-Euro Münze eignen. Auch wenn die Metapher der Wiedervereinigung dabei etwas auf der Strecke bleibt. Aber so wirklich zur Einigung hat es Deutschland im Prinzip ja nie geschafft. (War auch eine stupide Idee. In einem schon seit Anbeginn extrem föderalistischen Konglomerat, die kaiserphoben Deutschen unter eine Krone zu bringen. Wer die mag die wohl gehabt haben? Ach ja, Otto von Bismarck und vor ihm noch die Preußischen Reformer… und Heinrich von Kleist (?). Immer diese überkandidelten Bildungsbürger. So gesehen ist vielleicht der Apfel im Schwein doch das beste Bild für diese Zusammenfügung).

Es ist schön in einer freien Gesellschaft zu leben. Nur wenn ich mich von den Rundfunkgeräten befreie, bin ich trotzdem nicht von den Rundfunkgebühren befreit. Erschütternd. Nach so vielen Emanzipationsversuchen ist es heute fast unmöglich in Askese zu leben. Diskriminierend. Vielleicht wird die deutsche Regierung irgendwann die Idee haben, die Gebühren direkt vom Gehalt abzubuchen. Kontroll- und Disziplinierungskonzepte sind ja gegenwärtig wieder stark en vogue im deutschen Staate. Besonders bei Hartz IV Empfängern. Da lebt die DDR dann weiter. “Spontane Hausbesuche” heißt das neuerdings. Vielleicht ist das Jobcenter in D das Auffanglager für ehemalige Stasi-Menschen wie der Verfassungsschutz für die ehemaligen von der SS.

Na ja. Was solls. Wenigstens muss ich dafür mein Luxusgehalt nicht versteuern. Zumindest vorerst noch nicht. Vielleicht bringe ich es trotzdem in die Schweiz, nur so um zu provozieren. Mein Geld ist ja dort vom Bleiberecht ausgeschlossen. Geld hat in der Schweiz ja bekanntlich keine Nationalität.


Kommentare

Heh! Ein neuer Eintrag! Das freut mich sehr!

anonym · 18.02.2014 17:59 · #

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