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I'm here to make a citizen's arrest

von am 11.03.2010 23:48, Rubrik Suedtirol

Südtirol erlebt seinen ersten großen Facebookskandal!

Gegenstand des Skandals ist die Gruppe “Einwanderungsstopp in Südtirol” (sic!) in der rassistische, fremdenfeindliche und rechtsradikale Äußerungen getätigt wurden. So war man sich uneins darüber ob man die Ausländer nun besser vergasen solle oder doch besser erschießen, in einen Container stecken und nach Albanien zurück schicken.

Die “Neue Südtiroler Tageszeitung” widmete dieser illustren Runde in den letzten Tagen mehrere Artikel.

‘Ausländer erschießen’
Facebook-Affäre
‘Führer’ in Not

Mittlerweile ist die Gruppe gelöscht, unbestätigten Gerüchten zufolge vom Gründer selbst. Dieser trat nur anonym auf und wird nach Presseangaben noch von der Staatsanwaltschaft ermittelt, ihm wird der Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz vorgeworfen.

Na, ihn ausfindig zu machen kann ja nicht so schwierig sein…


Der erste Hinweis auf die Identität des Gruppengründers kommt von Fans der Protestgruppe GEGEN die Gruppe: Einwanderungsstopp für Südtirol!!!. Unser mysteriöser und hitzköpfiger Einwanderungsgegner hat nämlich zwei sehr auffällige Lieblingswörter, und zwar Neologismen die er offensichtlich selbst geprägt hat: “Isolierbondbursch” und “Silikonbursch” (Anm.: noch immer wird gerätselt was damit gemeint sein könnte, es wird aber wahrscheinlich kein Kompliment sein). Zwei aufmerksame FacebooknutzerInnen erinnerten sie an eine bestimmte Person die in einer anderen Gruppe bereits ausfällig geworden war. Auch der geschriebene Dialekt und das “Auftreten” waren dem des Gruppengründers auffallend ähnlich. Und nicht zuletzt rühmte sich diese Person erst vor kurzem eine Gruppe gegründet zu haben die bereits 800 Mitglieder habe. Einer der beiden aufmerksamen FacebooknutzerInnen postet Screenshots zur Untermauerung der Vermutung:

Schnell ist das passende Profil auf Facebook gefunden. Es verrät zwar sehr viel über die politische Gesinnung des M. S. aber wenig über seine Person.


Eine kurze Online-Recherche reicht aber um ein Netlog-Profil der selben Person ausfindig zu machen.
Unser Gesuchter ist ein Junge von zarten 16 Jahren aus dem idyllischen Mareit im Ridnauntal (Sterzing). Er schaut aus wie ein lieber Bub, pausbäckig, noch mit etwas Babyspeck. Er liebt seine Ape, ist Single und lacht sehr gerne.

Aber das Lachen könnte ihm sehr bald vergehen. Denn eine Lektion, die er jetzt vielleicht schmerzlich lernen muss ist, dass Facebook kein rechtsfreier Raum ist. Und dass man als GründerIn einer Gruppe zwar “nicht drfir [konn] wenn gewisse personen so extreme kommentare schreiben”, aber man sehr wohl dafür verantwortlich wäre diese zu löschen.
Und vielleicht auch, dass im Internet so schnell niemand ganz anonym ist.

Aus Rücksicht auf sein Alter wollen wir den vollen Namen des Gruppengründers hier nicht veröffentlichen. Wir sind ja nicht die Tageszeitung und auch nicht die Polizei ;)

Aber wäre Mareit nicht so verdammt weit weg, wir würden glatt hinfahren um dem jungen Schwammkopf persönlich “mol sou richtig a Gosch unzuhängen, zio fungo!” und wehe die Eltern legen nicht noch ein Ape-Verbot drauf!


Kommentar schreiben

ich hoffe das nimmt mir jetzt niemand übel, aber auf tirolerisch geschrieben (!) klingt/sieht das ganze irgendwie noch bedauernswerter aus als es eh schon ist. ;)

unernste frage: schreibt man in tirol wirklich anders?

St.Max · 12.03.2010 10:34 · #

heast, huach zua, i sog do jetzt moi wos: es weaner’sche lest sich auf facebook a ned bessa, oida.

Na no na ned!

;)

theresia · 12.03.2010 11:41 · #

jo eh!

St.Max · 12.03.2010 12:07 · #

bedauernswert

mhrks · 12.03.2010 12:37 · #

hoffe nur nicht, dass das nochmals gefakt ( s.u.)ist und es zwei m.s. in mareit gibt. lg

*Link von Admins entfernt*
Aus Gründen des Personenschutzes und weil der Junge noch minderjährig ist musste der Link zu dem Stol.it-Artikel entfernt werden. Danke für dein Verständnis.

Peter · 12.03.2010 13:33 · #

Danke für den Hinweis, Peter. Der Artikel ist uns bei der Recherche auch unter gekommen. Wir sind uns aber recht sicher, dass es sich um einen anderen M. S. handelt. Zum einen stimmt das Alter nicht überein und zum anderen verrät das Telefonbuch von Mareit, dass der Familienname S. dort sehr häufig ist. Und M. ist auch kein seltener Name in Südtirol.
Wäre auch sehr makaber…

Aber was meinst du mit “nochmals gefaked”?

theresia · 12.03.2010 13:40 · #

ich meinte er benutzt die identität des verunfallten.

Peter · 12.03.2010 13:47 · #

Wir haben diesen Fall nochmal genauer angeschaut.

Naturgemäß können wir nicht überprüfen ob der angegebene Name auf Facebook bzw. Netlog der echte ist. Aber das Foto des Verunglückten (Todesanzeige Dolomiten) zeigt definitiv nicht die selbe Person wie die in den Profilen (Facebook und Netlog).
Und nachdem es diese schon etwas länger gibt und sich sehr viele Personen mit M. S. angefreundet haben (auch nach dem Tod des anderen M. S.), scheint es eher unwahrscheinlich zu sein, dass es sich um einen falschen Namen handelt. Vor allem da sicher sehr viele (alle?) in Mareit den Toten gekannt haben… da hätten sicher einige eine solche Aktion nicht besonders lustig gefunden.

Natürlich sind das keine Beweise, aber ein monatelang im Voraus geplanter Identitätsklau wäre schon wirklich sehr heftig!

theresia · 12.03.2010 13:57 · #

Astreine Recherche Mrs. Marple. :roll:

PV · 12.03.2010 21:25 · #

Leider mussten wir einen Kommentar entfernen, der die Persönlichkeitsrechte des Betroffenen eindeutig verletzt hat. Hier soll niemand an den Pranger gestellt werden. Dieser Artikel soll vielmehr aufzeigen, dass man im Internet und insbesondere auf Facebook nicht unter dem Mantel der Anonymität ungestraft Hass und Galle speien kann.

theresia · 12.03.2010 22:47 · #

Und so schnell geats :-)

http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2010/03/21/gruender-der-fremdenfeindlichen-facebook-seite-gestellt.html

simon · 22.03.2010 09:23 · #

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