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Traumprotokoll

von am 14.04.2011 09:54, Rubrik


Die Kanäle in der Stadt sind alle braun. Über allem liegt ein brauner Schleier, der Gestank ist unerträglich. Grinsende Statuen haben ihre Arme erhoben, den Finger ausgestreckt weisen sie den Weg zum Zentrum. Das Gebäude war einmal weiß weil man glaubte Griechenland hätte die beste unter den schlechten Formen der Politik erfunden. Doch das erwies sich als Irrtum. Genauso wie die Entscheidung für die Farbe dem müden Gehirn eines Vieldenkers, von der Profession her Archäologe, eher willkürlich gekommen war. Die waren bunt damals. Seltsam ist, dass der Preis so hoch war den die Stadt letztlich zahlte. Alles ist vollgeschissen. Man kann keinen Schritt tun oder sich an der Wand abstützen um sich den Schuh abzustreifen ohne wieder in die Scheisse zu fassen. Es riecht erbärmlich. Selbst die Hunde wollen nicht mehr raus und gehen nur noch auf ihren Krallen wenn sie müssen. Wie kommen wir da wieder raus?
Ich schüttele meinen Kopf und versuche das Bild wieder klar zu stellen. Wenn’s eine Allegorie war, dann war sie schlecht. Ich nehme schon ernst was der Hardenberg geschrieben hat, auch wenn er’s sicher nicht so gemeint hat. „Menschheit ist eine humoristische Rolle.“
Ich glaube ihm dass. Wenn wir dieser Menschheit doch nur helfen könnten das auch so zu sehen. Vielleicht machte sich jemand die Mühe und reinigte die Straßen mit einer gigantischen Rolle Klopapier. Er sollte beim Parlament anfangen.


Kommentare

Die Allegorie gefällt!

Ana · 14.04.2011 17:23 · #

..zumindest die fäkale Ästhetik, die darin aufgeboten wird. Der sie explizierende Inhalt ist himmelschreiend bösartig – ein wie gesagt übel riechender Fortsatz der hier beschriebenen Unkultur

Ana · 14.04.2011 17:31 · #

“Du bist stolz, keiner kann Dich leiden, doch Du liebst nur dein Land, darum ziehst Du nachts durch deutsche Straßen und säuberst Dein Vaterland. “ Kraftschlag – Du bist stolz!

Die Gedanken sind frei, aber es drängen sich Parallelen auf!

fh · 17.04.2011 13:25 · #

Naja zunächst müsste es ja heissen: “Die Träume sind frei.”
Dann ist ja die Spitze gegen die “Allegorie” in ihr selbst wieder enthalten. Und dann gehts ja nicht darum Straßen zu säubern, sondern sich der “humoristischen Rolle” zu bedienen. Aber eventuell sollte man wieder zu plakativeren Varianten zurückkehren. Die Freiheit der Kunst wirkt wahrscheinlich überfordernd für uns die wir Gefangene dieser Welt sind. Und sie kann vor allem im Bereich der subjektiven Artikulation zu Verstimmungen führen die dazu veranlassen das, was man sich schon nur mehr schwer vorstellen kann, dann eben gleich unter dem politischen Schema einfach zu begraben. Gegen den infamen Vorwurf des Rechtsextremismus verwehre ich mich an dieser Stelle allerdings auf das schärfste.

St.Max · 17.04.2011 16:28 · #

“Die Moral – in diesem Fall die politische – ist ein Einbruchswerkzeug, welches den Vorzug hat, daß es nie am Tatort zurückgelassen wird.”

KKraus · 17.04.2011 16:33 · #

Wie viel plakativer soll denn die Farbe BRAUN noch werden?

Nachfragend · 17.04.2011 17:03 · #

The streets are extended gutters and the gutters are full of blood and when the drains finally scab over, all the vermin will drown. The accumulated filth of all their sex and murder will foam up about their waists and all the whores and politicians will look up and shout “Save us!”… and Novalis will look down and whipser: “Der Mensch vermag in jedem Augenblick ein übersinnliches Wesen zu sein. Ohne dies wäre er nicht Weltbürger – er wäre ein Tier.”

Stephan mit ph · 18.04.2011 16:53 · #

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